Ex-Club-Profi Heidenreich: Dienstschluss nach 14 Jahren

Der „Schnorrnwastl“ hört als Trainer in Bad Winsheim auf und sucht „eine neue Herausforderung“
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"Eheähnliches Verhältnis": Herbert Heidenreich (l.) und Horst Allraun, Dauerbrenner beim FSV Bad Windsheim.
Matthias Hertlein "Eheähnliches Verhältnis": Herbert Heidenreich (l.) und Horst Allraun, Dauerbrenner beim FSV Bad Windsheim.

Der „Schnorrnwastl“ hört als Trainer in Bad Winsheim auf und sucht „eine neue Herausforderung“

BAD WINDSHEIM Herbert Heidenreich ist ein echter Dauerbrenner. Coachte Volker Finke den SC Freiburg 16 Jahre lang (1.Juli 1991 bis 30.Juni 2007), sitzt der 55-jährige Ex-Club-Profi beim FSV Bad Windsheim seit dem 15.November 1995 auf der Bank. Am Saisonende hört „Schnorrnwastl“ im Aischgrund auf. Nach weit über 14 Jahren.

"Es ist fast ein eheähnliches Verhältnis"

Eine derartige Vereinstreue wie bei Heidenreich, der von 1978 bis 1984 als Profi beim Club spielte, dürfte selten sein. Nicht nur in Mittelfranken. „Es war und ist ein fast eheähnliches Verhältnis zwischen uns“, bekennt denn auch FSV-Boss Horst Allraun (52), Steuerberater in der Bäderstadt und als Finanzberater für diverse FCN-Profis in der Vergangenheit tätig.

„Ich suche eine neue Herausforderung“, gesteht Heidenreich, der im Nürnberger Ortsteil Weiherhaus wohnt und mit Ehefrau Angelika glücklich verheiratet ist, „aber wir gehen in aller Freundschaft auseinander. Horst ist seit langem ein sehr guter Freund von mir, Anfang November 95 hat er mich um einen Gefallen gebeten und aus dem ursprünglich vier bis fünfwöchigen Engagement bei seinem Verein in Bad Windsheim sind halt 14 Jahre geworden.“

FSV früher als "Cosmos" Bad Windsheim verrufen

In den 80er Jahren galt der FSV Bad Winsheim als Auffangbecken abgetakelter Ex-Profis (u.a. Wolfgang Frank), weil dort fürstlicher Gehälter bezahlt wurden. Schnell war vom „FSV Cosmos Bad Windsheim“ – in Anlehnung an den damaligen Klub der Altstars Cosmos New York mit Franz Beckenbauer und Pele – die Rede. Mäzen und FSV-Präsident Heiner Beigel spendierte das nötige Geld.

"Vielleicht hat Hack unser Modell abgeguckt"

Mit deutlich weniger Mitteln führten Heidenreich und Allraun den FSV von der Kreisklasse in die Bezirksoberliga, blieben dort sechs Jahre und spielen aktuell im zweiten Jahr in der Bezirksliga. „Ein wenig vergleichen wir uns da mit Greuther Fürth. Unsere guten Leute wurden und werden stets von Vereinen, die mehr bezahlen konnten, weggeholt. Wir haben damit Schulden abgebaut, aber so etwas kennt Helmut Hack ja auch. Er arbeitet nach dem gleichen Prinzip, vielleicht hat er unser Modell abgeguckt.“

Als Cluberer ist Heidenreich unvergessen. Zuletzt kam der dreifache Familienvater (Tochter Caroline 26, die Zwillinge Vanessa und Julia 23) rund um das Pokalfinale Club gegen den VfB Stuttgart 2007 wieder einmal groß heraus. Wegen seines Pfostentreffers beim Stand von 2:1 für den Club im Pokal-Endspiel am 1. Mai 1982 in Frankfurt gegen den FC Bayern. Endstand 2:4.

"Story hängt mir ein Leben lang nach"

„Die Story hängt mir ein Leben lang nach “, schmunzelt der Versicherungskaufmann, der seit 26 Jahren nahe am Club-Gelände eine Agentur betreibt. „Da kann ich ab und zu mal zum Training der Profis gehen und mir etwas für die eigene Arbeit abschauen“, so der Trainer mit C-Lizenz.

Heidenreich: "Ohne Fußball komme ich nicht aus"

„Ohne Fußball komme ich nicht aus. Ich will weiter in der Bezirksliga oder Bezirksoberliga tätig sein, in einem ähnlich gut geführten Verein, wie beim Horst, arbeiten.“ Wichtig für den einstigen Stürmer, der 1977 mit Gladbach im Finale des Europacups der Pokalsieger 1:3 gegen den FC Liverpool unterlag und seit 16 Jahren für die Club-Traditionself kickt, ist: „Es muss mir weiter Spaß machen.“

In Bad Windsheim bekommt er ein Abschiedsspiel „im größeren Stil.“ Und Allraun, als Präsident seit 16 Jahren im Amt, hat bereits einen Nachfolger gefunden: Hermann Christ, der Schwager vom Ex-Greuther Werner Pfeuffer. Matthias Hertlein

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