Ex-Bayern-Trainer Ancelotti zu Corona-Krise: "Wie im Krieg"
Liverpool (dpa/lby) - Der frühere Bayern-Coach Carlo Ancelotti hofft auf einen gesellschaftlichen Wandel im Zuge der Corona-Pandemie. "Natürlich verändert sich die Welt gerade. Im Moment ist es wie ein Krieg. Und danach wird es wie nach einem Krieg sein", sagte der 60 Jahre alte Italiener in einem Interview der französischen Sportzeitung "L'Équipe" (Freitag). "Was gerade geschieht, ist eine Lektion für uns, aus der wir lernen sollten. Und ich hoffe, dass sie uns für die Zukunft besser macht", sagte der Trainer des FC Everton, der sich mit seiner Familie gerade in Liverpool aufhält und nach eigenen Worten häufig mit Freunden in seiner italienischen Heimat telefoniert, die besonders schwer vom Coronavirus betroffen ist.
"Ich habe den Eindruck, dass sich die Situation Tag für Tag ein wenig verbessert. Aber natürlich mache ich mir immer noch Sorgen, weil das Virus weiterhin mehr als 600 Menschen am Tag tötet. Es tut sehr weh, zu hören, dass so viele meiner Landsleute jeden Tag sterben", sagte der dreimalige Champions-League-Gewinner Ancelotti, der als Trainer schon in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien gearbeitet hat. Die Bayern betreute er von Sommer 2016 bis September 2017.
Natürlich fehle ihm der Fußball, aber darum gehe es im Moment nicht. "Es ist mir egal, ob wir im Juni, Juli oder August wieder spielen. Ehrlich. Wir müssen jetzt erst einmal an die Menschenleben denken", sagte Ancelotti.
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