Ewigkeits-Chemikalien sollen aus Löschschaum verschwinden

Feuerwehren dürfen PFAS-haltiges Schaummittel ab 2026 nur noch in Ausnahmen einsetzen.
dpa |
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PFAS-haltiger Löschschaum darf ab 10. April 2026 nur noch mit wenigen Ausnahmen verwendet werden. (Symbolbild)
PFAS-haltiger Löschschaum darf ab 10. April 2026 nur noch mit wenigen Ausnahmen verwendet werden. (Symbolbild) © Andreas Arnold/dpa
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München

Nach einem Brand in Niederbayern haben Behörden im Löschwasser PFAS-haltiges Schaummittel festgestellt. PFAS sind sogenannte Ewigkeits-Chemikalien, die als krebserregend gelten und in der Natur sehr lange überdauern. Künftig dürfen derlei Schaummittel nicht mehr verwendet werden. Eigentlich sollten sie jetzt schon nicht mehr vorhanden sein, sagte ein Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes (LFV).

In dem konkreten Fall war im Januar bei einem Brand auf einem Firmengelände in Neustadt an der Donau (Landkreis Kelheim) PFAS-haltiges Schaummittel festgestellt worden. Darüber hatte der Bayerische Rundfunk berichtet.

Das Landratsamt teilte der dpa mit, dass ein Tanklöschfahrzeug einer Freiwilligen Feuerwehr noch PFAS-haltiges Schaummittel im Schaummitteltank gehabt und dieses eingesetzt habe. "Diese Situation wird sich bei künftigen Einsätzen nicht wiederholen, weil bei den Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Kelheim kein PFAS-haltiges Schaummittel mehr vorhanden ist."

Die öffentlichen Feuerwehren – Freiwillige und Berufsfeuerwehren der Gemeinden - hätten mittlerweile auf alternative PFAS-freie Schaummittel umgestellt. Aktuell würden PFAS-haltige Schaummittel noch bei Einsätzen von Werksfeuerwehren genutzt, "wenn es unbedingt aufgrund der guten Löschwirkung notwendig ist". Dort bestehe in der Regel eine vorbereitete Löschwasserrückhaltung, um einen eventuellen Umweltschaden zu vermeiden. 

Welche Ausnahmen und welche Alternativen gibt es?

Der LFV-Sprecher erläuterte, dass ab 10. April 2026 der Einsatz von PFAS-haltigem Schaummittel durch öffentliche Feuerwehren untersagt sei. In Störfallbetrieben sowie im Bereich der Zivilluftfahrt sei die Verwendung bis 10. Oktober 2029 gestattet.

Es seien mittlerweile fluorfreie Schaummittel auf dem Markt, die unterschiedliche Löschwirkungen hätten. Schaummittelzusätze würden aber nicht grundsätzlich bei der Brandbekämpfung eingesetzt, sondern nur bei bestimmten Brandstoffen wie brennbaren Flüssigkeiten oder Chemikalien.

Was sind PFAS-Chemikalien?

PFAS-Chemikalien (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) kommen nicht natürlich in der Umwelt vor und überdauern je nach Stoff extrem lange. Dabei können sie sich immer mehr anreichern. Die Substanzen werden vor allem in industriellen Produkten und Alltagsgegenständen verwendet - von Regenjacken über Pfannen bis hin zu Kosmetik. In der Europäischen Union wird über ein Verbot von PFAS mit einigen Ausnahmen diskutiert. Industrieverbände sehen darin eine Bedrohung für Hightech-Industrien.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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