Europaweite Razzia wegen "Liquid Ecstasy"

MÜNCHEN/NÜRNBERG - 1560 Polizeibeamte waren am Mittwoch bei einer europaweiten Razzia im Einsatz. Ihr Ziel: synthetische Drogen finden, die illegal weiterverkauft wurden. 323 Beschuldigte waren im Visier der Fahnder.
Bei einer europaweiten Drogenrazzia haben Ermittler allein in Deutschland knapp 140 Liter der drogenähnlichen Substanz Gamma-Butyrolacton (GBL), das sogenannte "Liquid Ecstasy" beschlagnahmt. Insgesamt seien am Mittwoch in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien 350 Häuser und Wohnungen durchsucht worden, wie das Landeskriminalamt (LKA) in München am Donnerstag berichtete. Mehr als 320 Beschuldigte standen im Visier der Fahnder; Razzien gab es in allen Bundesländern bis auf Bremen und das Saarland. Anlass für die Durchsuchungen war ein Ermittlungsverfahren gegen einen 31-jährigen Chemiehändler aus Roth in Mittelfranken, der GBL weiterverkauft haben soll.
In München wurden sechs Objekte durchsucht. Ein 39-Jähriger in Laim hatte insgesamt 44 Liter GBL in zwei Kanistern. Bei einem 46-Jährigen aus der Maxvorstadt fanden die Fahnder auch noch eine Drogenplantage. Der Mann hatte 63 Cannabis-Pflanzen.
dpa/bb