Ettaler Erzieher unter Missbrauchsverdacht
ETTAL/MÜNCHEN - Ein Erzieher des Ettaler Klosterinternats ist wegen Missbrauchsverdachts vom Dienst freigestellt worden. Die angebliche Tat soll sich vor etwa 25 Jahren im Kloster Scheyern ereignet haben.
Er war Erzieher im Ettaler Klosterinternat, vor über 25 Jahren arbeitete er im oberbayerischen Kloster Scheyern. Und da soll er Kinder missbraucht haben. „Der Herr ist jetzt beurlaubt, bis es zur Klärung gekommen ist", sagte ein Sprecher des Klosters Ettal. Bisher handele es sich nur um einen Verdacht. Aus seiner Zeit in Ettal seien keine Vorfälle bekannt, hieß es.
Der Fall sei am Donnerstag über den Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums München und Freising bekanntgeworden, nachdem sich ein Betroffener bei dem Erzbistum gemeldet habe. Danach habe man in Ettal sofort gehandelt, sagte der Sprecher. Zum Umfang der Vorwürfe könnten zunächst keine Angaben gemacht werden.
Die Eltern der Ettaler Internatsschüler sind nach Angaben des Klostersprechers bereits am Samstag über das Vorgehen der Abtei informiert worden. „Wir werden unser Versprechen weiterhin halten: Jeder Verdachtsfall wird geprüft und zur Anzeige gebracht“, betonte er. „Transparenz und Rechtsstaatlichkeit sind für uns oberstes Gebot.“
Bei dem Verdächtigen handelt es sich den Angaben zufolge nicht um einen Geistlichen, sondern um einen weltlichen Mitarbeiter der Schule. Er bestreite die Vorwürfe. Das Erzbistum München und Freising habe die Beschuldigungen auch an die Staatsanwaltschaft weitergegeben, hieß es von der Benediktinerabtei. Anfang des Jahres war bekanntgeworden, dass es im Kloster Ettal über Jahrzehnte zu sexuellem Missbrauch sowie zu körperlichen und seelischen Misshandlungen an Internatsschülern kam.
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