Es sah aus wie ein Unfall - doch Jasmin (21) wurde ermordet

EMSKIRCHEN - Alles deutete auf einen schrecklichen Unfall hin: Jasmin (21) verunglückt mit ihrem Kollegen David (25) auf der B8. Jetzt kommt raus: Er drosselt sie und rast mit ihr in den Tod. Warum? Die Antwort nimmt er mit ins Grab

Unfassbar: Der Unfall auf der B8, bei dem am Dienstag zwei Menschen starben (AZ berichtete), war kein Unglück. Die 21-jährige Frau, die auf dem Beifahrersitz ihres eigenen Wagens starb, war halbnackt, um ihren Hals war ein Schal eng verknotet. Es war Mord! Fahrer David F. hatte sie damit gewürgt. Dann war er mit ihr den Tod gerast – die Obduktion ergab: Jasmin Z. war noch am Leben, als der Unfall geschah.

Sie war ein umsorgtes Einzelkind aus Höchstadt/Aisch in Mittelfranken. Ein Frühchen, um das die Eltern bangten. „Sie hat es geschafft. Es blieben keine Schäden. Wir dachten damals, dass wir alles Glück aufgebraucht haben,“ erzählt ihre Mutter.

"Sie war so warmherzig", sagt der Vater unter Tränen.

Jasmin entwickelte sich zu einer lebenslustigen und zielstrebigen Frau. Sie war hilfsbereit, hatte immer ein offenes Ohr für andere. Auch für ihren Kollegen David F. (25). Wie sie machte er im Erlanger Hotel Polster eine Ausbildung, Jasmin sollte in zwei Wochen die Prüfung zur Hotelfachfrau ablegen. Ob David seine Lehre als Koch beenden würde, stand auf der Kippe. Der 25-Jährige hatte eine Hautkrankheit, er erzählte Jasmin von seinen Problemen. Sie machte ihm Mut. „So war sie“, erzählt ihr Vater unter Tränen, „sie war wie eine Seelsorgerin, so warmherzig.“

Doch sie hatte kein Glück in der Liebe. „Sie hat immer Pech mit ihren Freunden. Deshalb wollte sie gerade auch keine Beziehung“, erzählt die Mutter. Trotzdem ließ sich Jasmin von David überreden, an ihrem freien Tag dessen Mutter Carmen 18 Kilometer entfernt von Höchstadt zu besuchen. „Er sagte ihr, dass die Mutter Jasmin kennenlernen wollte“, so der Vater. Jasmin ging von einem Kurzbesuch aus. „Wenn du um 16 Uhr heimkommst, bin ich wieder da“, sagte Jasmin der Mutter.

Als ihre Mutter bei Jasmin auf dem Handy anruft, ist sie bereits tot.

David stieg mittags in einen Bus in der Nähe der Arbeit, Jasmin sollte den jungen Mann, der keinen Führerschein hat, an einem Treffpunkt abholen.

Als Jasmin nicht pünktlich daheim war, sorgte sich die Mutter: „Sie hat sich immer gemeldet.“ Jetzt reagierte sie nicht auf eine SMS, die die Mutter ihr schickte. Als um 17 Uhr das Handy tot und auch David nicht zu erreichen war, ahnte die Mutter, dass etwas passiert sein musste. „Immer wieder habe ich ihre Nummer gewählt.“ Später setzte sich der Vater ins Auto und fuhr in Richtung Neustadt an der Aisch.

Die junge Frau muss die Hölle erlebt haben.

Da war Jasmin bereits tot. Kurz nach 17 Uhr krachte ihr Corsa bei Emskirchen gegen einen Sattelzug. Auf der Straße gab es keine Bremsspuren. Für beide Insassen kam jede Hilfe zu spät. Die junge Frau muss die Hölle erlebt haben. Fakt ist: Bis zum Aufprall lebte Jasmin noch – vermutlich in Todesangst, gewürgt durch den Schal. Ihr Oberkörper war nackt. Die Rechtsmediziner prüfen noch, ob sie sexuell missbraucht wurde.

Viele Fragen bleiben ungeklärt: Was geschah in Jasmins letzten Stunden? War David in sie verliebt? Drehte er durch, weil sie seine Liebe nicht erwiderte? Die Antworten nimmt David mit ins Grab.

sw/au/hr