Es geht um 5 Millionen: Betrüger zeigt sich selbst an!

Unternehmer (37) aus Neumarkt musste sofort ins Gefängnis.
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Unternehmer Michael S. (37) zeigte sich selbst an.
Robert Piffer Unternehmer Michael S. (37) zeigte sich selbst an.

Unternehmer (37) aus Neumarkt musste sofort ins Gefängnis.

NEUMARKT Er galt als innovativ, vorausschauend, erfolgreich. Doch das Unternehmen in der Dentalbranche, das Michael S. (37) von seinem Vater übernommen und stetig ausgebaut hatte, war wohl auf Sand gebaut. Jetzt wanderte der smarte Geschäftsmann aus Neumarkt in den Knast. Der Grund: Verdacht auf Betrug in Millionenhöhe!

Am Montag erschien Michael S. in Begleitung seines Anwalts bei der Nürnberger Staatsanwaltschaft – und erstattete eine Selbstanzeige. Damit beendete er eine finanzielle Karussellfahrt, die ihn in eine ausweglose Lage gebracht hatte. „Es besteht der Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs und der Urkundenfälschung in über 100 Fällen“, bestätigte gestern Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke. Der Schaden dürfte nach ersten Erkenntnissen der Behörde bei etwa fünf Millionen Euro liegen. Der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts erließ sofort Haftbefehl.

Er stattete Zahnarztpraxen mit Röntgenanlagen und anderen Geräten aus

Michael S. hatte die Firma 1994 von seinem Vater übernommen und bis 1999 als Einmannbetrieb geführt. Er stattete Zahnarztpraxen mit Röntgenanlagen und anderen Geräten aus. Das reichte ihm jedoch nicht: 2002 eröffnete er auch einen medizinischen Fachmarkt und stieg in den Internethandel ein. Nach eigenen Angaben mauserte sich die Firma danach zum größten Dentalversand Europas. Den geschäftlichen Höhenflug bekamen auch die Neumarkter zu spüren: Michael S. organisierte Wohltätigkeitsveranstaltungen, Golfturniere und Kartrennen. Geld schien für ihn keine Rolle zu spielen.

Die Wirklichkeit sah jedoch so aus, dass die Löcher in seiner Firmenkasse immer größer wurden. Um die zu stopfen, wurde Michael S. allem Anschein nach zum Betrüger. Gegenüber einer Factoring-Firma, die ihm seine Projekte branchenüblich vorfinanzierte, gab er mit Hilfe gefälschter Unterlagen Geschäftsabschlüsse an, die nur in seiner Fantasie existierten. Immerhin reichten die Papiere aus, ihm frisches Geld in die Kasse zu spülen. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis die Luftgeschäfte platzten.

Mit seiner Selbstanzeige kam Michael S. jetzt nur einer Strafanzeige seiner ausgenommenen Geschäftspartner zuvor. rp/hr

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