Erster Prozess um unser Eisbärchen »Flocke«

Eisbär-Baby Flocke übt sich schon am Ball im Zubeißen – und auch die Stadt Nürnberg zeigt bei der Vermarktung des Knuddeltiers erstmals Zähne vor Gericht: Nächsten Mittwoch beginnt vor dem Nürnberger Landgericht der erste Prozess um das Recht am Namen des acht Wochen alten Petzchens.
von  Abendzeitung
Flockes Manager: Bürgermeister Horst Förther (v. r.) mit Zoo-Chef Dag Encke und Ronald Höfler, dem Marketingbeauftragten der Stadt.
Flockes Manager: Bürgermeister Horst Förther (v. r.) mit Zoo-Chef Dag Encke und Ronald Höfler, dem Marketingbeauftragten der Stadt. © Bayernpress

NÜRNBERG - Eisbär-Baby Flocke übt sich schon am Ball im Zubeißen – und auch die Stadt Nürnberg zeigt bei der Vermarktung des Knuddeltiers erstmals Zähne vor Gericht: Nächsten Mittwoch beginnt vor dem Nürnberger Landgericht der erste Prozess um das Recht am Namen des acht Wochen alten Petzchens.

Wegen Marktbehinderung verklagt die Stadt einen Konkurrenten aus dem Allgäu, der drei Tage früher als sie beim Patentamt den Markenschutz für „Eisbär Flocke“ anmeldete – in zig Versionen.

„Wir haben bei Internet-Recherchen festgestellt, dass er die Namen angemeldet hat“, bestätigte gestern Ronald Höfler, Marketingbeauftragter der Stadt. „Seine Anwaltskanzlei ist auch auf uns zugekommen und wollte, dass wir uns dazu äußern.“ Die Kommune sah dies als dreiste Aufforderung, eine größere Summe an den Rivalen aus dem Land der glücklichen Kühe zu zahlen, damit er stillhält oder seine Anmeldung zurückgibt.

Flocke-Besitzer schlägt zurück

Stattdessen schlugen die leibhaftigen Flocke-Besitzer zurück. In einer einstweiligen Verfügung am Nürnberger Landgericht erreichten sie, dass dem Allgäuer mögliche Namensrechte abgesprochen werden, da er ja überhaupt nicht mit irgendwelchen Flocke-tauglichen Produkten am Markt tätig sei.

Der Unterlegene erhob dagegen Widerspruch. Jetzt soll die Sache am 20. Februar verhandelt werden. Der Streitwert beträgt 200000 Euro, danach richten sich die Gerichts- und Anwaltskosten.

„Das ist bislang ein Einzelfall“, behauptet Höfler. Und erwartet ganz optimistisch, dass die formelle Eintragung der Flocke-Marke in Kürze erfolgen wird. Bleibe nur noch das Risiko, dass jemand im europäischen Ausland den Namen habe schützen lassen. „Aber davon wissen wir noch nichts“, so der Bärchen-Vermarktungsexperte, der die Kleine selbst noch nie in ihrer Kinderstube gesehen hat. „Da dürfen nur Auserwählte rein“, sagte er. Und dass er eh kein Hätscheltyp sei.

cis

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