Erster Hinterhoftrödel: Stöbern in Johannis

Mehr als 110 Häuser öffneten am Samstag ihre Höfe und Schatzkisten. Das stieß auf reges Interesse und großen Zuspruch bei den Samstagsflanierern.
von  Abendzeitung
Glückliche Gesichter: Martin Janke (38) und Familie erstanden eine Riesen–Uhr und eine Lampe.
Glückliche Gesichter: Martin Janke (38) und Familie erstanden eine Riesen–Uhr und eine Lampe. © News5

Mehr als 110 Häuser öffneten am Samstag ihre Höfe und Schatzkisten. Das stieß auf reges Interesse und großen Zuspruch bei den Samstagsflanierern.

NÜRNBERG Nette Leute, super Stimmung und ungewohnte Einblicke: Hunderte Bewohner luden am Samstag zu sich in den Stadtteil Johannis ein, wo sie ihre Innenhöfe und Vorgärten zu kleinen, schnuckligen Flohmärkten umfunktioniert hatten. Über ganz Johannis waren die kleinen Märkte verstreut – zwischen Pegnitz, Vestnertorgraben/Bucher Straße und Nordwestring.

Rote Luftballons lotsten die Besucher von Hof zu Hof. Nützliches, Kurioses und echte Dachbodenschätze erwarteten die neugierigen Samstagsspaziergänger.

„Was sich so alles über die Jahrzehnte ansammelt“

„Was sich so alles über die Jahrzehnte ansammelt“, lachte Ekkehard Ziemer (61), der mit seiner Frau einen kuschligen Innenhof in der Johannisstraße auf Höhe Dampfnudelbäck vollgestellt hatte. Neben allerhand Kinderspielzeug, Geschirr und Büchern fand sich auch Kurioses wie der Kinderhochstuhl aus der Jahrhundertwende mit integriertem Töpfchen oder einer mannshohen Swatch-Armbanduhr.

Für das 20 Jahre alte Riesenuhrwerk fanden sich begeisterte Käufer. Schlappe acht Euro kostete Martin Janke (38) und Familie das Sammlerstück, das sie sich als Wohnzimmeruhr an die Wand hängen wollen. Janke: „Genau solche unerwarteten Entdeckungen haben wir uns von den Hofflohmärkten versprochen.“ Den schönen Nebeneffekt der Aktion bringt der Johannis-Bewohner ebenfalls auf den Punkt: „So lernen wir unser Viertel zum ersten Mal richtig kennen. Wir haben schöne Hinterhöfe entdeckt.“

Im nächsten Jahr sollen die Hinterhofflohmärkte wieder stattfinden

Die Idee der privaten Hinterhofflohmärkte stammt aus München. Dort sind sie seit Jahren sehr beliebt, Tausende spazieren alljährlich durch die sonst so stillen Winkel.

Vischers Kulturladen in Johannis griff das Konzept auf. Dass nächstes Mal „mehr Werbung“ für die Sache gemacht werden sollte, regte nicht nur Besucher Martin Janke an, der – obwohl in Johannis lebend – nur durch Zufall davon erfuhr. Auch viele Trödler wünschten sich mehr Reklame im nächsten Jahr. Dann sollen die Hinterhofflohmärkte wieder stattfinden. mp

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