Erste Mensch-zu-Mensch-Infektion bestätigt
BERLIN - Nach der ersten Infektion von Mensch zu Mensch hat sich die Zahl der bestätigten Grippefälle in Deutschland weiter erhöht. Eine Frau in Niederbayern hatte sich von einem Mexiko-Urlauber angesteckt.
In Deutschland hat sich erstmals ein Mensch mit dem neuartigen Grippevirus angesteckt, der zuvor nicht in Mexiko war. Das teilten die beiden Sprecher des Bundesministeriums für Gesundheit und des Freistaates Bayern am Freitagmorgen mit. Die Frau aus Niederbayern hatte den Angaben zufolge Kontakt mit einem bereits Infizierten. Mittlerweile sei die Frau wieder gesund.
Das Robert Koch-Institut bestätigte damit einen dritten Fall in Bayern, insgesamt haben sich in Deutschland damit vier Menschen mit dem Virus vom Typ A/H1N1 infiziert. Weitere Einzelheiten wollte das bayerische Gesundheitsministerium im Laufe des Tages mitteilen. Die Sprecher betonten, auch auf einen solchen Fall einer Ansteckung innerhalb Deutschlands seien die uständigen Stellen vorbereitet. Es würden alle Kräfte gebündelt, um in einem solchem Fall dem Patienten mit dieser Infektion zu helfen und den Infektionsweg zu klären.
Zahl der Opfer bleibt stabil
Unterdessen ist die Zahl der Personen, die sich in Mexiko nachweislich mit dem neuen Grippevirus infiziert haben, auf 312 gestiegen. Die Zahl der Toten habe sich jedoch nicht weiter erhöht, sagte der mexikanische Gesundheitsminister José Ángel Córdova am Donnerstagabend in Mexiko- Stadt.
Bisher kamen in dem Land zwölf Menschen durch die Schweinegrippe ums Leben. Ausländer seien nicht darunter, sagte der Minister. Córdova schloss aber nicht aus, dass unter den bislang 159 registrierten Grippetoten weitere mit dem neuen Virus infizierte Fälle sind. Dies müsse in den kommenden Tagen durch Untersuchungen geklärt werden.
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, hat die mexikanische Regierung angeordnet, dass über die verlängerten Mai-Feiertage alle öffentlichen Veranstaltungen eingestellt werden. Präsident Felipe Calderón forderte seine Landsleute auf, bis zum kommenden Dienstag zu Hause zu bleiben. In Mexiko-Stadt sind zudem alle Gaststätten, Bars und Restaurants geschlossen. Geschäfte, Supermärkte, Lebensmittelmärkte und Apotheken sind aber weiter geöffnet. (dpa/AP)
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