Erste Grippewelle droht!
Jährlich sterben bis zu 15.000 Menschen am Influenza-Virus. Dabei ist die Impfung ohne Termin und Gebühr bei jedem Hausarzt zu haben.
NÜRNBERG Auch dieses Jahr wird eine Grippewelle über Deutschland hinwegrollen und zahlreiche Menschen schachmatt setzen! Ärzte schlagen daher Alarm – denn im Gegensatz zu einer völlig ungefährlichen Erkältung kann die Ansteckung mit dem Influenza-Virus durchaus dramatisch verlaufen – jährlich sterben zwischen 7000 und 15000 Menschen daran. Betroffen ist vor allem die Generation 60 plus und chronisch Kranke, deren Immunsystem geschwächt ist.
Richard Strauß, Infektiologe an der Erlanger Uni-Klinik, warnt: „Das Grippe-Risiko ist dieses Jahr höher als in den Vorjahren. Zum einen gab es schon seit längerem keine starke Grippe-Saison mehr. Statistisch müsste also bald eine kommen. Und zum Anderen mutierte das Virus im Vergleich zum Vorjahr stark. Es könnte also mehr Menschen befallen.“ Daher rät der Fachmann: „Wer sich jetzt impfen lässt, schützt sich und seine Mitmenschen.“
Die Influenza-Infektion erkennen Sie vor allem am schnellen Ausbruch. „Morgens geht es Ihnen noch gut, und mittags haben Sie bereits hohes Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Husten und Schüttelfrost“, sagt Alice Schaffer (54), die Leiterin des Infektionsschutzes im Nürnberger Gesundheitsamt.
Ansteckend sind Betroffene bereits zwei Tage vor Ausbruch der Krankheit – und bis zum Abklingen der letzten Symptome. Daher rät Alice Schaffer: „Wenn Sie krank sind, dann bleiben Sie zu Hause!“ Ein wichtiger Tipp, die Ansteckung zu vermeiden: „Sie sollten sich verstärkt die Hände waschen – denn die Viren werden auch über Kontakt der ,verseuchten’ Hände mit den Schleimhäuten weitergegeben.“
Die Hochsaison für Grippe ist zwar erst ab Januar. Trotzdem sollten Sie sich schon jetzt impfen lassen. „Durch die Impfung soll das Abwehrsystem angeregt werden, ein wirksames Schutzschild für einen möglichen Virenangriff auszubilden“, so Dr. Strauß.
Besonders Risikogruppen sollten ungeachtet der Impfstoff-Nebenwirkungen – Unwohlsein, Abgeschlagenheit und Schmerzen im Arm – vorbeugen. Denn: 90 Prozent der Grippetoten sind ältere Menschen.
Aber auch „Normalos“ können sich mit dem kleinen Pikser, der in jeder Hausarzt-Praxis verabreicht wird, eine Woche des Leidens ersparen. Allerdings sollten Sie zum Impf-Zeitpunkt kein Fieber haben. Alice Schaffer rät: „Auch wenn ein Termin nicht nötig ist, rufen Sie vorher beim Arzt an, um Wartezeiten zu vermeiden“. Kleiner Bonus: Sie müssen keine Praxisgebühr zahlen. StS
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