Erste Einladung für die Vertreter der Betroffenen von sexuellem Missbrauch

Der Bayerische Justizminister Georg Eisenreich (CSU) setzt sich für die Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche ein – zuständig wäre aber ein anderes Ministerium.
von  Heidi Geyer
Georg Eisenreich.
Georg Eisenreich. © picture alliance/dpa

Bayern - Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hat am Montagabend erstmals die Vertreter der Betroffenen von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche zum Gespräch eingeladen. "Das war das erste Mal, dass uns ein Minister angehört hat", sagt Richard Kick, Sprecher des Betroffenenbeirats im Erzbistum München, im Gespräch mit der AZ sichtlich zufrieden.

Georg Eisenreich: Unterstützung für die Opfer

Die Grünen im Landtag forderten im vergangenen Jahr eine umfassende Aufklärung des Missbrauchsskandals in Bayern vom Freistaat. Die Betroffenenbeiräte unterstützen dies – auch, weil ihnen seitens der Kirche zu wenig passiert. Etwa, dass eine kirchenneutrale Ombudsstelle für Opfer von Missbrauch eingerichtet wird.

Eisenreich hat dafür bereits Unterstützung signalisiert. Schwierig könnte es allerdings in der Umsetzung werden. Denn das Thema gehört eigentlich fachlich ins Sozialministerium, das von Eisenreichs Parteikollegin Ulrike Scharf (CSU) geführt wird.

Diese hat der AZ bestätigt, dass sie eine kirchenunabhängige Anlaufstelle ablehnt, weil es in Bayern ausreichend unabhängige Anlaufstellen gebe, an die sich Betroffene wenden können. Dabei hat Scharf beste Einblicke und Einfluss: Sie ist Mitglied im Diözesanrat der Erzdiözese München und Freising.

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