Erst 14 Jahre alt - und schon ein Sex-Täter
Er hatte es vor allem auf Joggerinnen abgesehen, am helllichten Tag lauerte er rund einem Dutzend junger Frauen auf. Tatort: der Augsburger Stadtwald, im Sommer 2010.
Augsburg Als die Ermittler den Sextäter fassten, konnten sie es selbst kaum glauben: Die Überfälle gingen auf das Konto eines 14-jährigen Bürscherls. Heute muss sich der Schüler deshalb vor Gericht verantworten. 15 Zeugen sollen aussagen.
Weil der Angeklagte noch so jung ist, wird der Prozess in Augsburg nicht öffentlich sein. Ihm wird Beleidigung, sexuelle Nötigung und versuchte Vergewaltigung vorgeworfen – seine Taten waren unterschiedlich aggressiv. Der Teenager ist zum Teil geständig. Mehrere Übergriffe gab er zu. Er hat bislang aber wohl bestritten, dass er seine Opfer auch vergewaltigen wollte.
Die Anklage sieht das in zwei Fällen anders: Eine Frau joggt an dem 14-Jährigen vorbei. Der greift ihr an den Po, stößt sie zu Boden. Er beugt sich über sie, fordert sie auf, still zu sein. Dann soll er sie an den Fußgelenken gepackt und Richtung Wald gezogen haben. Das Opfer wehrt sich. Als Passanten aufmerksam werden, flüchtet der Täter.
Schauplatz des zweiten Vergewaltigungsversuchs ist nicht der „Siebentischwald” sondern eine Grünanlage am Senkelbach. Der Teenager reißt einem Opfer Jacke und Bluse auf, drückt die Frau zu Boden. Sie verletzt sich an Knien, Rücken und Kopf. Weil sie sich stark wehrt, flüchtet der Jugendliche abermals.
Das waren die beiden massivsten Attacken. Aber bei weitem nicht die einzigen. In einer Reihe von Fällen näherte sich der Jugendliche den Frauen schnell und berührte sie an Brust oder Po. Das fällt, weil die Übergriffe nicht so massiv waren, offenbar nur unter den Tatbestand der Beleidigung. Zwei weitere Frauen fasste der inzwischen 15-jährige Serientäter nicht nur flüchtig an. Er hielt ihre Brüste und ihren Intimbereich fest und rieb sich an ihnen.
Der Teenager war schon vor seinen Sex-Überfällen bei der Polizei bekannt, als jugendlicher Intensivtäter. Er war bereits wegen Diebstählen und Gewaltdelikten aufgefallen. Jetzt droht ihm, trotz seines Alters, eine längere Haftstrafe.
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