Erlanger Mord in Tiefgarage neu aufgerollt

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die 27 Jahre alte Patentante seiner Tochter im Jahr 1999 mit mehreren Messerstichen in einer Erlanger Tiefgarage umgebracht zu haben.

Nürnberg/Erlangen – Der Prozess um den Mord in einer Erlanger Tiefgarage soll vom 29. Mai neu aufgerollt werden. Das sagte der Sprecher des Landgerichts Nürnberg-Fürth, Thomas Koch, am Montag. Dies ist bereits der dritte Anlauf, um Licht in den Mordfall zu bringen – nach einem Freispruch für den angeklagten 47 Jahre alten Landschaftsgärtner und einem bereits nach wenigen Prozesstagen ausgesetzten Revisionsverfahren. Opfer war eine 27 Jahre alte Frau.

Im Spätherbst 2010 hatte ein DNA-Gutachten ergeben, dass die am Ohrring und unter den Nägeln des Opfers gefundenen genetischen Spuren nicht zum Angeklagten passten. Ein weiteres Gutachten sollte klären, auf wen die DNA-Spuren hindeuten. Die Strafprozessordnung erlaubt aber nur eine Prozessunterbrechung von maximal drei Wochen – deshalb muss der Fall nun neu aufgerollt werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die 27 Jahre alte Patentante seiner Tochter im Jahr 1999 mit mehreren Messerstichen in einer Erlanger Tiefgarage umgebracht zu haben. Er habe damit den sexuellen Missbrauch an seiner Tochter vertuschen wollen. Seine Tochter hatte sich am Tattag mit der 27-Jährigen treffen wollen – möglicherweise, um sich ihrer Patin wegen der sexuellen Übergriffe ihres Vaters anzuvertrauen. Wegen des Missbrauchs verbüßt der 46-Jährige derzeit eine Haftstrafe.