Erlanger Forscherin: dem Jo-Jo-Effekt auf der Spur

Warum schaffen es manche, ihr Gewicht dauerhaft zu halten? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich Prof. Martina de Zwaan in einer lang angelegten Studie an der Uniklinik
von  Abendzeitung
Prof. Martina de Zwaan sucht in ihrer Studie „Gewicht halten“ Erfolgsrezepte gegen den Jo-Jo-Effekt.
Prof. Martina de Zwaan sucht in ihrer Studie „Gewicht halten“ Erfolgsrezepte gegen den Jo-Jo-Effekt. © Uni Erlangen

Warum schaffen es manche, ihr Gewicht dauerhaft zu halten? Mit dieser und anderen Fragen beschäftigt sich Prof. Martina de Zwaan in einer lang angelegten Studie an der Uniklinik

ERLANGEN Wer abnehmen möchte, der fürchtet ihn: den berüchtigten Jo-Jo-Effekt. Nicht selten führt der dazu, dass schon bald nach der Diät wieder das Ausgangsgewicht auf der Waage steht – oder sogar noch mehr. Es gibt jedoch auch Menschen, die gegen den Jo-Jo-Effekt immun zu sein scheinen. Die ihr erreichtes Wunsch-Gewicht über eine lange Zeit halten können. Warum ist das so – und was macht den Unterschied aus? Diesen Fragen ist die Erlanger Wissenschaftlerin Prof. Martina de Zwaan auf der Spur. Ihre Studie „Gewicht halten“ läuft seit über einem Jahr.

„Für die Studie suchen wir Menschen, die adipös waren, absichtlich zehn Prozent ihres Gewichtes verloren haben und es über ein Jahr lang halten konnten“, erklärt de Zwaan. „Was haben diese Menschen richtig gemacht, welche Charakteristika, welche Verhaltensweisen bringen den dauerhaften Erfolg?“

Bislang nehmen 500 Personen an der Studie teil. „Wir möchten aber in den nächsten ein, zwei Jahren auf über tausend Teilnehmer kommen“, so de Zwaan. „Denn je größer die Gruppe ist, desto besser sind die Aussagen, die man treffen kann. Da die Teilnehmer nur einmal pro Jahr befragt werden, fallen erfahrungsgemäß immer wieder ein paar raus“, weiß die Wissenschaftlerin.

Besonders freut sich de Zwaan, dass das Geschlechterverhältnis der Teilnehmer bislang fast ausgeglichen ist: „Derzeit haben wir 60 Prozent Frauen und 40 Prozent Männer-Anteil.“ Auch von der Altersstruktur her sei alles dabei. Ein weiterer interessanter Aspekt: „Der Großteil der Teilnehmer hat an keinem strukturierten Gewichtsreduktionsprogramm wie etwa Weight Watchers oder ähnlichem teilgenommen. Sie haben es fast alle selbst geschafft.“

Die Finanzierung des Projektes über das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Kompetenznetzes Adipositas ist noch bis Ende des Jahres gesichert. „Wir brauchen aber auf jeden Fall eine Verlängerung“, fordert de Zwaan. Denn die Studie soll idealerweise auf zehn bis zwölf Jahre angelegt sein. kes

Sie fühlen sich angesprochen und möchten an der Studie teilnehmen? Infos gibt’s bei Antje Fröhlich, Uniklinik Erlangen, Tel.09131/ 85-44672

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