Erlanger Ärzte kämpfen um Camila und Ali
Die beiden Kinder haben schwere Herzfehler, die in ihren Heimatländern nicht behandelt werden können. Die Eltern bitten die AZ-Leser um Spenden, Mediziner verzichten auf ihr Honorar.
Camila ist an ihrem Lieblingsplatz: Das Baby aus der Dominikanischen Republik kuschelt sich an die linke Schulter seiner Mama und gähnt herzhaft. Man sieht dem süßen sieben Monate alte Mädchen nicht an, dass es todkrank ist. Camila hat einen Herzfehler – und muss dringend operiert werden. Auch um das Leben des kleinen Irakers Ali (acht Monate) muss gebangt werden. Im Herzzentrum der Erlanger Uni-Klinik wollen Spezialisten den Kleinen helfen – doch noch fehlt das Geld. Die Ärzte hoffen mit den Familien der kranken Babys, dass viele Menschen spenden – denn die Zeit läuft.
Camila hat keine Schmerzen, aber sie wird schnell müde
Jeweils 24000 Euro brauchen Prof. Dr. Sven Dittrich, Leiter der Kinderkardiologie und Kinderherzchirurg Prof. Dr. Robert Cesnjevar, um Camila und Ali im Rahmen der Aktion „Kinderherz OP“ zu helfen. Auch wenn die Airline Condor den Flug für die Familie spendierte und die Ärzte auf ihre Honorare verzichten, kostet der Eingriff viel Geld, das weder Alis noch Camilas Eltern mit einem Monatseinkommen von 900 Euro aufbringen können.
Die beiden junge Ärzte aus dem Urlaubsparadies kamen über den Kontakt mit einem befreundeten Geologen, der beruflich viel in der Dominaknischen Republik zu tun hat, nach Deutschland. Sie hoffen, dass die Franken ihrem kleinen Sonnenschein helfen. „Als sie auf die Welt kam, haben wir zunächst nichts bemerkt. In der ersten Woche hat sie aber nichts gegessen, sie hatte keine Kraft und war immer müde", erzählt Kirsis (34), „sie hat keine Schmerzen, aber sie wird schnell müde.“
Zwischen ihren Herzkammern klafft ein großes Loch
Der Grund: Zwischen ihren Herzkammern klafft ein großes Loch, die Lungenschlagader ist verengt. Die Patienten ersticken. In der Dominikanischen Republik werde die Fehlbildung des Herzens unter der Camila leidet, erst operiert, wenn die Kinder 30 Kilo wiegen, schildert Sven Dittrich: „Viele sterben bis dahin und die operiert werden, haben Folgeschäden an Herz und an der Lungenschlagader.“ In einer sechstündigen Operation am offenen Herzen könnte der Fehler sofort beseitigt werden. „Dann kann sie ein normales Leben führen“, so der Spezialist.
Während Camila in Erlangen auf die Operation wartet, ist Ali noch zuhause im Irak. Dass er lebt, ist bereits ein Wunder. Denn bei ihm sind die Herzschlagadern vertauscht. Er ist am ganzen Körper schon blau und spindeldürr. „Eins von zehn Kindern stirbt kurz nach der Geburt“, erklärt Robert Cesnjevar , „bei uns werden Neugeborene sofort operiert.“ Doch Ali wurde im Irak geboren, dort müsste er sterben. In zwei Wochen soll er nach Franken kommen, dann dürfte er weiterleben.
Spendenkonto
Spendenkonto: Konto-Nr. 770, Stadtsparkasse Erlangen, BLZ 763 500 00, Stichwort: Kinderherz-OP.
Andrea Uhrig
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