Er will Nürnberg zur Bio-Hauptstadt machen

Umweltreferent Peter Pluschke wünscht sich, dass innerhalb der nächsten drei Jahre der Bio-Anteil in Schulen, Kindergärten und bei der Stadt bei 50 Prozent liegt
von  Abendzeitung
Umweltreferent Peter Pluschke macht aus Nürnberg Deutschlands Bio-Metropole - und geht selbst mit knackigem Beispiel voran: Lieber frisch und pestizidfrei, lautet seine Devise.
Umweltreferent Peter Pluschke macht aus Nürnberg Deutschlands Bio-Metropole - und geht selbst mit knackigem Beispiel voran: Lieber frisch und pestizidfrei, lautet seine Devise. © Berny Meyer

Umweltreferent Peter Pluschke wünscht sich, dass innerhalb der nächsten drei Jahre der Bio-Anteil in Schulen, Kindergärten und bei der Stadt bei 50 Prozent liegt

NÜRNBERG Seit 2010 darf sich Nürnberg „Bio-Metropole“ nennen – ein Titel, der Umweltreferent Peter Pluschke (Grüne) stolz macht. Deshalb will er nun die Frankenmetropole zum gesunden Vorreiter für ganz Deutschland machen, was die Förderung von „Bio“ betrifft. Ohne großes Budget, ohne eigene Fördermittel – die werden vom Land Bayern, Bund oder der EU vergeben – will der Referent mehr Bio durchsetzen, beflügelt durch das Vorbild der Messe Biofach (16. bis 19.2), einer Nürnberger Institution, die es zur Welt-Leitmesse gebracht hat.

„Unser Ziel ist, dass bis 2014 der Bio-Anteil in Schulen, Kitas und bei Empfängen der Stadt bei 50 Prozent liegt“, sagt Pluschke. Die Stadt als Motor, der den Markt bewegt, die Kinder als Multiplikatoren, die zu Hause Überzeugungsarbeit leisten, so lautet die Strategie. Auch die IHK macht mit – hier hat sich eine eigene Bio-Innung gebildet.

Stadt organisierte Zusammenschluss mehrerer Erzeuger

Heute liegt der Bio-Anteil noch bei 40 Prozent in Kitas und -Horten. Und bei nur 20 Prozent in den Schulen. Das hat das Umweltreferat in einer Umfrage herausgefunden. Schwierig gestaltet sich etwa die Beeinflussung des so genannten „Hausmeisterverkaufs“. Was in der Pause in Schulen über den Tresen geht, ist immer noch viel häufiger Phosphat-Wurst als Vollkorn-Snack. Auch Großküchen wie im Klinikum sollen mehr Bio servieren. Doch gerade hier ist der Preiskampf sehr groß: „Der Kunde erwartet, dass Bio zum gleichen Preis geliefert wird“, weiß Pluschke.

Manchmal kann das Umweltamt als Organisator in die Bresche springen: Als die Klinikums-Kantine ihre benötigte Menge Bio-Kartoffeln ordern wollte, stieß sie an Kapazitätsgrenzen der Lieferanten. Pluschkes Mitarbeiter Werner Ebert organisierte daraufhin einen Zusammenschluss mehrerer Erzeuger.

Schritt für Schritt sollen nun städtische Einrichtungen, der Tiergarten und Behördenkantinen auf Bio umstellen – um bald die Zielmarke „50 Prozent“ zu erreichen. Der Umweltreferent selbst setzt aber schon jetzt Zeichen: Fürs gestrige Pressegespräch orderte er leckere Wraps und Schnittchen von „snackbuffet.de“ – einem Nürnberger Caterer, der auf knackige Bio-Häppchen spezialisiert ist .

Peter Budig

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