Er tötete seine schwangere Freundin

Sie war im achten Monat von ihm schwanger – Jasmin sollte das Baby heißen. Doch Markus J. (39) erschoss seine schlafende Freundin Nicole (32) in einer Wohnung in der Nürnberger Südstadt. »Sie hat mich darum gebeten«, sagte der Angeklagte
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

NÜRNBERG - Sie war im achten Monat von ihm schwanger – Jasmin sollte das Baby heißen. Doch Markus J. (39) erschoss seine schlafende Freundin Nicole (32) in einer Wohnung in der Nürnberger Südstadt. »Sie hat mich darum gebeten«, sagte der Angeklagte

Wegen heimtückischen Mordes und Schwangerschaftsabbruchs (weil das Baby starb) muss sich der Kraftfahrer seit gestern vor dem Nürnberger Schwurgericht verantworten.

„Es war kein Mord“, behauptete der Angeklagte. „Es war so ausgemacht, dass wir uns beide umbringen. Wir wollten gemeinsam in den Himmel.“ Doch ihn habe danach der Mut verlassen.

Das angebliche Motiv für den Doppelselbstmord: Das drogenabhängige Paar musste noch Haftstrafen absitzen, auch drohte beiden ein neuer Prozess. „Auf Nicole warteten nur sechs Wochen Haft“, erklärte Richter Peter Wörner. „Sie wäre noch vor der Geburt wieder draußen gewesen.“ – „Aber sie hatte panische Angst vor dem Knast“, so Markus J., „Ich war’s gewohnt.“ Sechs Jahre hatte er schon als Dealer gesessen, ein weiteres Jahr stand an. Wirft man dafür sein Leben weg?

Pärchen war heroinabhängig

Das heroinabhängige Pärchen bekam damals die Ersatzdroge Methadon in einer Apotheke. Auch am Tattag, dem 16. Januar. Die Dosis für die Schwangere war verringert worden. An dem Tag erbrach Nicole das Mittel, badete, legte sich ins Bett und sagte angeblich: „Jetzt kannst du mich erschießen.“ „Wir wollten uns dabei umarmen“, so Markus J.. „Es klappte nicht.“ Die Kugel schlug durch die Bettdecke in Nicoles Hinterkopf. Beim zweiten Schuss für ihn hatte die Pistole angeblich Ladehemmung. Markus J.: „Ich war dann auch zu feige.“

Seltsam ist: Einen hingeschluderten Abschiedsbrief hat nur er unterschrieben („Wir wollen zusammen in ein Grab“). Keine Botschaft an Nicoles Sohn Nick (5), mit dem sie noch am Abend vorher telefoniert hatte. Er war bei der Oma. „Nicole hing so an ihm“, sagte Markus J. „Warum sollte sie ihm dann das antun?“ fragte der Richter.

Seltsam auch: Fünf Tage vorher ließ Nicole sich beraten, ob sie in der Haft entbinden könne. Markus J. wurde drei Tage nach der Bluttat bei Bekannten verhaftet. cis

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.