Er lebt mit der Abriss-Birne

„Alles muss raus“ – auch der Inhaber: Hussein Farrokhs Abschied vom Wohn- und Arbeitsplatz am Augustinerhof.
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Obwohl ihm mit seiner Galerie nur noch wenige Monate bleiben, ist Hussein Farrokh guter Dinge: „Wir hatten ja genug Zeit, um zu planen.“
Berny Meyer 3 Obwohl ihm mit seiner Galerie nur noch wenige Monate bleiben, ist Hussein Farrokh guter Dinge: „Wir hatten ja genug Zeit, um zu planen.“
Neben Farrokhs Galerie klafft bereits eine riesige Lücke: Der alte Augustinerhof wird komplett platt gemacht.
Berny Meyer 3 Neben Farrokhs Galerie klafft bereits eine riesige Lücke: Der alte Augustinerhof wird komplett platt gemacht.
Auch Farrokhs Wohnhaus in der Augustinerstraße fällt im April der Abrissbirne anheim.
Berny Meyer 3 Auch Farrokhs Wohnhaus in der Augustinerstraße fällt im April der Abrissbirne anheim.
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„Alles muss raus“ – auch der Inhaber: Hussein Farrokhs Abschied vom Wohn- und Arbeitsplatz am Augustinerhof.

NÜRNBERG Er ist „der letzte Augustaner“: Hussein Farrokh lebt und arbeitet am Augustinerhof, bis die Abrissbirne auch seine Wohnung und sein Geschäft dem Erdboden gleich machen wird. Seit 10 Jahren unterhält er einen Kunst- und Antiquitätenladen in der Winklerstraße und wohnt, ein paar Meter weiter ums Eck, in der Augustinerstraße. Beide Häuser stehen nur noch ein paar Monate: Im April werden sie Gerd Schmelzers Plänen für den neuen Augustinerhof weichen.

„Bis dahin muss alles raus“, sagt Farrokh und wirbt mit einem Riesenbanner vor seiner Galerie: „Totalausverkauf“. Mit Rabatten um bis zu 75 Prozent lockt er seit einigen Wochen die Schnäppchenjäger in sein Geschäft. Ob Jugendstil-Statue, originalgetreues Klimt-Öl-Repro oder edler italienischer Mahagoni-Schreibtisch: Farrokhs Kostbarkeiten werden jetzt auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Das Geschäft mag eine Schatzkammer sein, sein Wohnhaus in der Augustinerstraße ist keine: Inklusive Farrokh wohnen noch drei Parteien im dem wenig schmucken Nachkriegsbau, alle anderen Wohnungen sind verwaist, die meisten Klingeln bereits abgestellt. Damit, dass auch er bald raus muss, hat sich der Kaufmann abgefunden. Ebenso mit dem Lärm der Abrissarbeiten: Sowohl in seinem Laden wie in seiner Wohnung ist das Brüllen der Baumaschinen seit Monaten Soundtrack des täglichen Lebens: „Man gewöhnt sich dran“, sagt Farrokh lapidar.

Ob und wie es mit seinem Antiquitätenladen weitergeht, steht in den Sternen: „Ich weiß noch nicht, ob ich irgendwo anders neu eröffne“ – sein zweites Standbein, ein Geschäft mit Wasserpfeifen und orientalischen Accessoires in der Augustinerstraße bleibt erhalten.

Sentimental wird er nicht: „Wir hatten ja genug Zeit, um zu planen.“ StW

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