Er kann die Titelmelodie der Rosenheim-Cops pfeifen: Wo steckt Papagei Bruce?
Graupapagei Bruce aus Pilsting im Kreis Dingolfing-Landau ist, wie üblich für seine Art, ein schlaues Kerlchen. Er steht nicht nur auf Hardrock-Musik, sondern kann auch seinen eigenen Käfig knacken. Bruce ist am Pfingstmontag aus seinem Zuhause ausgebrochen und seitdem noch nicht wieder aufgetaucht.
Besitzer Roland Götz will eine Belohnung an denjenigen zahlen, der sein Tier nach Hause bringt, wie er nun der AZ sagt.
Neue Sichtung - 50 Autominuten entfernt
Am Sonntag ist der Papagei gesichtet worden, bei Pfarrkirchen (Kreis Rottal-Inn), wie Götz erzählt. Der Ort liegt rund 50 Autominuten entfernt von seinem eigentlichen Domizil. Ein Briefträger habe ihn gesehen und die Polizei verständigt. Bis eine Streife jedoch vor Ort ankam, war der Vogel schon wieder weggeflogen, so berichtet es sein Besitzer.
Zuvor ist er im Dorf Pilsting immer wieder von Nachbarn gesehen worden, doch bislang glückte kein Einfangversuch. Auch Beamte von der Polizeiinspektion Landau an der Isar haben schon versucht, Bruce einzufangen, "mit Jacken und was wir vor Ort hatten", wie ein Sprecher der AZ sagt. Vergebens. Bruce sei immer wieder weggeflogen.
Der Vogel hat seinen Käfig selbst geöffnet
Vor zwei Wochen hat Bruce das Schloss an seinem Käfig selbst geöffnet, dann hat er sich aufgemacht, ist losgeflogen in die Natur. Wie man die Gitter öffnet, das hat sich Bruce einfach bei seinem Besitzer abgeschaut. Selbst Kabelbinder am Schloss, den Götz zusätzlich angebracht hatte, hat den Papagei nicht davon abgehalten, auszubüxen.

"Ich bin Optimist", sagt Götz, der gemeinsam mit seiner Partnerin noch weitere Tiere besitzt, darunter zwei Hunde. Deshalb sei er zuversichtlich, dass sein Bruce wieder zurückkehre. Und er glaubt auch daran, dass sein gefiederter Freund weiß, wo sich sein eigentliches Zuhause befindet.
Diesen Song von AC/DC mag das Tier am liebsten
Stolz ist Götz allemal auf seinen Ausreißer und zählt auf, was der Vogel alles kann: Bruce tanzt demnach gerne, am liebsten zu "Highway to Hell" von AC/DC. Er kann gackern wie ein Huhn, Handytöne und Feuermelder nachahmen oder selbst "telefonieren".
Wählt er eine Nummer, sagt Bruce erst: "Tut tut tut" und dann "Hallo". Das schlaue Kerlchen nennt sich zudem selbst "Dr. Bruce" und pfeift am liebsten die Titelmelodie von den Rosenheim-Cops.
Was man braucht, um ihn zu erwischen
Doch Obacht: Der Papagei ist nicht unbedingt zahm, er "kann Walnüsse knacken", warnt Götz. Wer ihn sieht, sollte ihn bestenfalls mit Schweißerhandschuhen anfassen und nur mit einer Decke greifen.

Männer mag er zudem nicht sehr gerne, dann beißt er auch mal zu. "Eine Nachbarin, die ihn gesehen hat, hat aber erzählt, dass sie ihn gestreichelt hat", so Götz. Er erzählt weiter: "Mich mag er überhaupt nicht."
Bruce ist seit vier Jahren ein Familienmitglied. Der Ex seiner Freundin habe Bruce damals bei Götz zurückgelassen. Das genaue Alter des Papageien weiß sein Besitzer nicht. "Er hätte ja einen Ring am Fuß, aber ich weiß nicht, ob er mich zwicken würde, wenn ich nachschaue."
Der Besitzer versucht bisher vergeblich, ihn anzulocken
"Freilich" vermisst Götz seinen Bruce dennoch. Er versucht, den Graupapagei täglich anzulocken: mit lautem Rock oder Vogelgezwitscher. Auch Nüsse, Äpfel, Birnen, Zwetschgen oder Rosinen mag der Vogel. Wer ihn sieht, kann versuchen, ihn mit diesen Leckereien einzufangen. "Aber lieber nicht alleine! Besser ist es, Verstärkung zu holen oder die Polizei zu rufen."
100 Euro will Götz an den Finder des Papageien zahlen. "Und dann gibt's noch eine riesige Willkommensparty, zu der alle eingeladen werden, die sich an der Suche beteiligt haben – dann geht's rund!"
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