Er folterte einen Süchtigen 28 Stunden lang

Mit zwei weiteren Tätern quälte Michael M. (31) den Junkie (42) in Gostenhof: Die Männer spielten Russisch Roulette und drohten, dem Opfer die Augen auszustechen.
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Wurde gestern als letzter des Trios verurteilt: Michael M. (31).
Berny Meyer Wurde gestern als letzter des Trios verurteilt: Michael M. (31).

Mit zwei weiteren Tätern quälte Michael M. (31) den Junkie (42) in Gostenhof: Die Männer spielten Russisch Roulette und drohten, dem Opfer die Augen auszustechen.

NÜRNBERG 28 Stunden lang folterten drei Männer einen Drogenabhängigen (42). Sie spielten Russisch Roulette mit einem geladenen Revolver und drohten, ihm die Augen auszustechen. Zwei Täter sind bereits verurteilt: Pierre S. (31) erhielt achteinhalb Jahre, Edward W. (31) sechs Jahre und neun Monate Haft. Der Dritte, Michael M. (31), stand am Donnerstag vor Gericht. Er hatte wegen seiner Drogensucht auf einer Begutachtung bestanden.

Im Juli 2008 trafen sich die Junkies in Edward W.s Wohnung in Gostenhof. Er warf Hans B. (Name geändert) vor, ihm Laptops, Handys und 2000 Euro geklaut zu haben – was nicht stimmte. Mit zwei Kumpels wollte Edward W. aus ihm herausprügeln, wo die Sachen seien.

„Wir haben uns gegenseitig aufgestachelt"

Michael M. soll dabei so aggressiv gewesen sein, dass er von den Freunden zurückgehalten werden musste. Was der Angeklagte verneinte. Er habe Hans B. nur geschlagen, wenn seine Kumpels es ihm befahlen.

„Aber so war es nicht“, bestritt der bereits verurteilte, aus der Haft vorgeführte Pierre S. gestern. „Wir haben uns gegenseitig aufgestachelt. Der Mann war ja 28 Stunden in unserer Gewalt.“ Aber man habe nicht ständig auf ihn eingedroschen oder ihn mit Stromschlägen gefoltert. Pierre S.: „Es gab immer wieder Ruhepausen.“

Pierre S. hielt auch Hans B. den mit einer Patrone geladenen Revolver an die Schläfe und drückte ab. Edward W. drohte, dem Opfer mit einer Spritze die Augen auszustechen. Michael M. hielt B. fest. Er erhielt gestern sechseinhalb Jahre Haft, macht eine Entziehungskur. Hans B. der irgendwann fliehen konnte, erlitt damals zig Knochenbrüche und leidet noch heute unter Angstzuständen. cis

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