„Er bringt es wie es ist zwischen Mann und Frau“
Mario Barth gastierte am Wochenende an drei ausverkauften Abenden in der Nürnberger Arena.
NÜRNBERG „Ich finde ihn einfach gut und er hat meistens recht“, stellte Werkzeugmacher Maik (26) fest, der extra für einen Abend mit Comedian Mario Barth (36) die 150 Kilometer aus dem Thüringer Wald angereist kam. Und so zotig sei er auch nicht, wie dieser andere TV-Heini. „Schatz, wie heißt der noch, der mit diesen Locken?“ fragte er die Freundin. Na egal. Die Karten (29,90 Euro) hat er für je 40 Euro im Internet erstanden, sonst hätte man sie ein Jahr vorher kaufen müssen.
Wie das Leben so ist mit einem Schatz – das wälzte Erfolgs-Typ Mario Barth im neuen Programm „Männer sind peinlich, Frauen manchmal auch“ ausgiebig in banalen Alltagsszenen auf der Bühne der Nürnberger Arena aus. Drei Abende waren mit je 7000 Zuschauern ausverkauft – ein Zusatztermin steht.
Was ist dran an dem Mann, der selbst das Olympia-Stadion füllt? Äußerlich ein Durchschnittstyp mit Bauchansatz und fliehendem Haaransatz, frisst ihm sein Publikum aus der Hand, kauft und trägt seine T-„Schörts“ mit den ach so geilen Sprüchen.
An zwei Fanshops stehen die Leute in der Pause Schlange, obwohl sie sich noch beim Bier und am Klo einreihen müssen. Michaela (23), extra aus Salzburg hergefahren, druckt sich für einen Euro eine Mario-Souvenir-Münze am Automaten aus. Bankkauffrau Steffi (26) aus Roßtal trägt stolz ihr T-Shirt („Männer sind primitiv“) aus der letzten Show: „Er hat zwar einen derben Humor“, sagt sie, „aber er bringt es halt gut rüber, wie es ist zwischen den Männern und den Frauen.“
Seit Jahren lässt der Berliner sein Publikum (Durchschnittsalter rund 25 Jahre) teilhaben an Mallorca-Urlauben („Als Mann braucht man da bloß einen Flaschenöffner“) und Vorurteile festklopfenden Betrachtungen wie dem Kleinkrieg mit der Freundin. Flugangst hat sie, überlegt nicht viel und kann ihn nicht mal in eine Parklücke winken. „Elf Jahre sind wir zusammen und ich liebe sie“, sagt er. „Sie hat auch helle Momente.“ Dann erzählt er breit lächelnd von seinen Erlebnissen im Wellness-Hotel mit dem schwulen Masseur oder fehlenden Klopapier auf dem WC und er mit heruntergelassener Hose...
Fast jeder Satz erntet brüllendes Gelächter. Barth schürt nach: „Pass mal uff, das Geilste kommt noch.“ Ach ja, wie er in New York beim Boxkampf war. Neben ihm Bruce Willis – und „Schatz“ reagiert wieder mal total peinlich.
Maik klatscht zum Schluss begeistert. „Das war doch geil, findste nich’ Schatz?“cis
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