Equipe im JoDo-Griff

Neuer Sportchef Jochen Dornbusch kündigte an der Hotel-Bar den Job als Bundestrainer
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Zwei, die sich auch am Laptop glänzend verstehen: Equipe-Geschäftsführer Herbert Oppelt (links) und Jochen Dornbusch.
Roth/Augenklick Zwei, die sich auch am Laptop glänzend verstehen: Equipe-Geschäftsführer Herbert Oppelt (links) und Jochen Dornbusch.

Neuer Sportchef Jochen Dornbusch kündigte an der Hotel-Bar den Job als Bundestrainer

PALMA DE MALLORCA Am Anfang stand eine konspirative Sitzung der Equipe-Fahrerinnen. Bei einem geheimen Treffen im Vorjahr redete sich das Team den Frust über den Sportlichen Leiter von der Seele. Der hieß da noch Jens Zemke, der mittlerweile in gleicher Funktion beim Rivalen Cervelo angeheuert hat. Der 42-Jährige wäre zu lasch, würde sich gerade um die Talente nicht ausreichend kümmern. Die Vorwürfe vernahm auch das Management. „Jens wirkte irgendwie abgenutzt“, hatte auch Equipe-Geschäftsführer Herbert Oppelt registriert – und handelte. Der neue starke Mann heißt Jochen Dornbusch. Oder kurz: JoDo. Und der 51-jährige Ex-Bundestrainer hat die Equipe bereits voll im Griff.

"Bis auf Olympia-Gold ist jeder Titel dabei"

32 Medaillen bei EM, WM und Olympia weißt die Bilanz von Dornbusch nach zehnjähriger Tätigkeit als Frauen-Bundestrainer aus. „Bis auf Olympia-Gold ist jeder Titel dabei“, sagt er stolz. Dennoch war der Reiz, „in einem Team mehr Einfluss nehmen und die Jahresplanung komplett mitgestalten zu können, viel größer“ als der Job beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR).

Wobei Dornbusch, vermeintlich vom BDR nicht abzuwerben, nur die zweite Wahl war. Oppelt hatte sich bereits mit Listenplatz eins des internen Wunschzettels beschäftigt. Doch beim Gespräch mit der ehemaligen Weltklasse-Fahrerin Petra Roßner konnte er sich des Gefühls nicht erwehren: „Die will mich bloß aushorchen.“ Also Plan B gezückt, der eher einem Zufall entsprang.

Einigung auf Einjahresvertrag

„Den ,JoDo’ habe ich letzten Juli während der Thüringen-Rundfahrt eher zufällig im Hotel-Aufzug getroffen“, berichtet Oppelt. Aus dem eher beiläufigen „wann hast du endlich Lust bei uns was zu machen“ wurde bei einer Runde Hopfensaft an der Bar ernst. Dornbusch und Oppelt einigten sich, „wie immer, das ist für beide Seiten das Beste“ (Dornbusch), auf einen Einjahresvertrag.

„Der BDR war zwar verwundert über meine Kündigung, aber ich kann, glaube ich, hier mehr bewegen“, sagt Dornbusch. Solange ,JoDo’ die Mädels im Griff hat. M. Löser

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