Entschädigung für Missbrauchs-Opfer in Ettal
KLOSTER ETTAL - Nach den Missbrauch-Skandalen in Ettal soll's Entschädigung geben: Es gibt erste Gespräche zwischen Opfern, Klostervertretern und dem Verein für Missbrauchsopfer in Ettal. Darauf sollen interne Fonds folgen.
Im Ettaler Missbrauchsskandal loben Opfer und Kloster Fortschritte bei der Aufarbeitung der Fälle. Im Beisein von Mediatoren fanden erste Gespräche zwischen Klostervertretern und dem Verein „Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer“ statt.
Den Verein hatten rund 30 Opfer zu ihrer Interessenvertretung gegründet. Das Kloster erkenne „das durch Ordensangehörige entstandene Unrecht an und wird künftig Hilfe gewähren“, hieß es. Dabei solle die im Raum stehende „Verjährungsproblematik“ in den Hintergrund treten. Das Kloster hat einen internen Fonds eingerichtet, der die Kosten dieses Ausgleichsprozesses tragen soll. Damit sollen „unmittelbar notwendige Hilfen schnell gewährleistet werden“.
Um Fragen der materiellen Entschädigung der Opfer im Einzelfall wird es aber erst in einem nächsten Schritt gehen, wie der Anwalt des Vereins, Stephan J. Lang, erklärte. Zunächst sollten die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz zum Umgang mit Missbrauchsfällen durch Kleriker, Ordensangehörige und Mitarbeiter abgewartet werden. Die Bischöfe hatten sie am Montag in Würzburg verabschiedet.
Im Internat des Klosters Ettal waren vor mehreren Monaten Dutzende Fälle von Kindesmisshandlungen bekannt geworden. Über Jahrzehnte hinweg sollen dort Kinder und Heranwachsende brutal misshandelt worden sein.
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