Energischer Gipfelsturm mit Mezzo-Glut

Stimmenkarussell bei Nürnbergs „Aida“: Andrea Baker rettete die dritte Aufführung.
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Aus Schottland eingeflogen: Andrea Baker.
Berny Meyer Aus Schottland eingeflogen: Andrea Baker.

NÜRNBERG - Stimmenkarussell bei Nürnbergs „Aida“: Andrea Baker rettete die dritte Aufführung.

Der Winterwind bläst auch in Nürnberg den einen oder anderen Sänger um. War zur dritten Vorstellung von Jens-Daniel Herzogs „Aida“-Inszenierung David Yim wieder auf dem Tenor-Posten, musste sich Jordanka Milkova geschlagen geben. Als Amneris sprang Andrea Baker ein, in Nürnberg in bester Erinnerung: Von 1998 an sang sie hier alles Erreichbare von der Carmen bis zu diversen „Ring“-Partien, inzwischen lebt sie in Schottland.

Jetzt rettete sie Herzogs Steh-Empfang vor der Erstarrung. Zunächst mit mütterlich warmem Timbre, wird ihr Mezzo nach Aidas Liebesgeständnis mit furioser Strahlkraft zum energischen Gipfelstürmer. Glutvoll schillert er im Duett mit Mardi Byers Aida, die wie schon zur Premiere mit zartesten Piani auch in Hochlagen beeindruckt, aber von der Regie zur Passivität verdammt ist. Im vierten Akt könnte die Oper gut „Amneris“ heißen, so schluchzt, barmt und stöhnt Baker beim auch szenisch hoch engagierten Versuch, Radames zu retten.

Am Ende begeisterter Jubel für den Gast und nur in Maßen für David Yim, der mit martialischem Höhenstrahlen als Krieger überzeugt, nicht aber als Liebender, weil ihm jeder lyrische Schmelz fehlt. Sein Radames, der nur den Sieg im Kopf zu haben scheint, passt zwar in Herzogs Konzept, lässt aber das „Kraftwerk der Gefühle“ im Finale merklich abkühlen. Georg Kasch

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