Energiegenossenschaften im Trend – trotz billigen Stroms

In Teile der Bevölkerung ist der Widerstand gegen neue Windräder nach wie vor groß. Haben die Bürger vor Ort selbst einen finanziellen Vorteil, erhöht das die Akzeptanz.
dpa |
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Der Genossenschaftsverband Bayern vertritt über 1000 Waren- und Dienstleistungsunternehmen, Zulauf haben vor allem Unternehmen, die Ökostrom und Wärme produzieren.
Der Genossenschaftsverband Bayern vertritt über 1000 Waren- und Dienstleistungsunternehmen, Zulauf haben vor allem Unternehmen, die Ökostrom und Wärme produzieren. © Marc Müller/dpa
München

Energiegenossenschaften zum Bau und Betrieb neuer Windräder und Solaranlagen haben in Bayern trotz niedriger Börsenpreise und widrigen Wetters Zulauf. Ende vergangenen Jahres gab es bereits 346 Energiegenossenschaften im Freistaat, 17 mehr als ein Jahr zuvor, wie der Genossenschaftsverband Bayern (GVB) mitteilte. Prozentual entspricht das einem kräftigen Plus von fünf Prozent. Dabei waren 2024 weder das Wetter noch die Rahmenbedingungen besonders günstig: Die Umsätze der Energiegenossenschaften gingen um 30 Millionen Euro auf 431 Millionen Euro zurück. Das lag laut GVB sowohl an günstigeren Strompreisen als auch an weniger Sonnenstunden. 

Ökostrom und Wärme im Trend

"Energiegenossenschaften stehen für echte Bürgerbeteiligung", sagte GVB-Präsident Stefan Müller angesichts der Widerstände gegen Windräder in Teilen der Bevölkerung. "Das schafft Akzeptanz und sorgt für Wertschöpfung vor Ort." Neben den Ökostrom-Genossenschaften gibt es auch Wärmegenossenschaften, die etwa die in Biomasseanlagen anfallende Energie nutzen und vermarkten. Die Zahl der Wärmegenossenschaften legte ebenfalls um 17 zu, von 143 auf 157.

Gutes Jahr für die Milchgenossenschaften 

Der GVB ist Dachverband nicht nur der Energiegenossenschaften, sondern auch anderer Unternehmen im Waren- und Dienstleistungssektor, insgesamt 1.044 Genossenschaften. Da die Genossenschaftsbewegung ihre Ursprünge in den landwirtschaftlichen Selbsthilfevereinen des 19. Jahrhunderts hat, sind auch heute noch der Landwirtschaft verbundene Unternehmen stark vertreten. Dazu gehören unter anderem Agrarhandelsgenossenschaften und Milchgenossenschaften inklusive Molkereien. Für die 98 Milchgenossenschaften war das vergangene Jahr wegen der hohen Milch- und Butterpreise erfreulich: Die Umsätze legten um 2,6 Prozent auf rund 4 Milliarden Euro zu. Insgesamt stiegen die Umsätze der bayerischen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften um knapp 3,2 Prozent auf gut 17 Milliarden Euro.

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