Endspurt für Nürnbergs neue Super-Klinik!

NÜRNBERG - Fürs Schöller-Haus werden 70 Millionen Euro verbaut und fünf alte Gebäude abgerissen. Die riesigen Versorgungs- Tunnel sind Ende des Jahres fertig.
Bis jetzt haben sie die Millionen vor allem im Untergrund des Nürnberger Nordklinikums verbuddelt. Jetzt kommen die Bauarbeiten für Nürnbergs neue Super-Klinik endlich an die Oberfläche. Für 70 Millionen Euro soll bis Ende 2012 an der Prof.-Ernst-Nathan-Straße das „Dr. Theo-Schöller-Haus“ entstehen. Das letzte große Modernisierungs-Projekt am Nordklinikum läuft auf Hochtouren. Im August rollen die Bagger an, um gleich hinter dem Haupteingang Platz fürs Schöller-Haus zu schaffen. Die alten, inzwischen leerstehenden Gebäude Nummer 2, 3, 4, 5 und 6 werden abgerissen.
Die Tunnel sind 6,50 Meter breit und 100 Meter lang
Zuvor werden die beiden Versorgungs-Tunnel zum zentralen so genannten Y-Bau endgültig fertiggestellt. Durch die 6,50 Meter breiten, drei Meter hohen und circa 100 Meter langen Tunnel werden künftig alle Betten des Nordklinikums versorgt. „Patienten werden durch diese Tunnel nicht transportiert“, sagt Bau-Chef Karlheinz Moßner. „Es sei denn, sie verlassen uns nicht mehr lebend.“ Der südliche Tunnel ist nahezu fertig. Allein er hat 6,95 Millionen Euro gekostet. Der nördliche Tunnel soll Ende des Jahres fertig sein und 5,75 Millionen Euro kosten. Durch die Tunnel verlaufen auch die Leitungen für Fernwärme, Prozessdampf, Strom und Wasser – und sind bei Störungen dadurch leicht zugänglich. Täglich werden über 30 Elektrozüge mit jeweils 10 Versorgungs-Containern unterirdisch unterwegs sein. Für die Patienten wird es einen oberirdischen Übergang geben.
Den Löwenanteil der Kosten trägt der Freistaat mit 55 Millionen Euro
Friedl Schöller informierte sich gestern über den Fortgang der Bauarbeiten zu dem Klinik-Teil, der den Namen ihres verstorbenen Mannes tragen wird. Ab 2012 werden hier das Zentrum für Altersmedizin, die internistische Intensivstation, die Transplantations-Medizin, die Labors und die psychiatrische Tagesklinik untergebracht. Außerdem wird es hier eine Palliativ-Station mit 21 Betten für sterbenskranke Patienten geben. Den Löwenanteil der Kosten trägt der Freistaat mit 55 Millionen Euro. 15 Millionen Euro muss das Klinikum aufbringen. Die Schöller-Stiftung wird für Medizin-Technik, Einrichtung und eine angenehmere Atmosphäre sorgen.
Medizin der kurzen Wege
Durch die Konzentration auf den Kernbereich des Klinikums wird eine Medizin der kurzen Wege ermöglicht. Bilder, dass Patienten im Freien von einem Haus zum anderen transportiert werden, sollen der Vergangenheit angehören. Im Außenbereich des Geländes werden dafür eine Reihe von Gebäuden frei. Klinik-Direktor Dr. Alfred Estelmann kann sich vorstellen, „sie abzureißen und zum Beispiel ein Pflegeheim zu bauen.“ venne