Endlich ein Damm gegen die Flutgefahr

Pläne zum Schutz vor künftigen Unwettern. Landwirt Robert F. klagt um 180.000 Euro Schadensersatz.
BAIERSDORF/FORCHHEIM Durch sintflutartige Regenfälle brach die Hochwasser-Katastrophe im Juli 2007 über die Menschen zwischen Baiersdorf und Forchheim herein und verursachte Schäden in zweistelliger Millionenhöhe. Drei Jahre danach sind die Spuren beseitigt. Doch am Nürnberger Landgericht ist noch der Prozess eines Landwirts anhängig, der Baiersdorf wegen mangelnder Schutzmaßnahmen verklagte. Jetzt liegen Pläne vor, wie derartigen Katastrophen in der Region vorgebeugt werden kann.
Der Landwirt Robert F. erhielt aus einem Hilfsfonds bereits 50.000 Euro, fordert im Prozess noch 180.000 Euro von Baiersdorf. Unter anderem, weil seine 30 Schafe auf der Weide ertranken, das Wasser stand 1,80 Meter hoch. Nachdem bereits ein Gutachten über die gesamte Hochwassergebiet vorlag, forderte der Kläger eine spezielle Expertise zur Lage seines Anwesen. Es wurde vom Gericht im September 2009 in Auftrag gegeben, liegt aber noch nicht vor.
Landwirt will 180.000 Euro von der Gemeinde
Derweil wurde in den Gemeinden an Schutzvorkehrungen gearbeitet. Im Prinzip sollen Extrem-Niederschläge in die Regnitz umgeleitet werden. Die Stadt Forchheim will kommende Fluten mit einem Hochwasser-Damm bis hinunter nach Baiersdorf abblocken und dazu eine Umgehungstraße um einen Meter höher legen. Auch die Bahn will einen Schutzwall für ihre Trasse bauen. Das anflutende Wasser soll in Durchlässen unter der A73 und dem Bahndamm in die Regnitz abgeleitet werden. Geschätzte Kosten: fünf Millionen Euro.
„Die anderen Gemeinden müssen die Zuleitung bis zum Damm selbst machen und auch zahlen“, erklärte Franz Stumpf, Forchheims Oberbürgermeister. Er lud die Zuständigen zum Treffen im Oktober ein. Es geht um die Finanzierung und dass alle Maßnahmen ineinandergreifen.
Zehn Millionen Euro hat Baiersdorf für den Hochwasserschutz ausgegeben
Zehn Millionen Euro hat die Stadt Baiersdorf zur Behebung der Hochwasserschäden an Straßen und öffentlichen Gebäuden ausgegeben, wie Klaus Hutzler, Chef der Stadtverwaltung, bekanntgab. Jetzt will man drei bis vier Millionen Euro in eigene Maßnahmen stecken. 2011 soll eine Südumgehung gebaut werden, die dann an den Damm anschließt. Wassermassen, die damals einen Hang bei Igelsdorf hinunterrauschten, sollen durch ein Rohr im Berg aufgefangen und unterirdisch Richtung Regnitz gelenkt werden. Dort sollen Feuchtwiesen das Wasser aufnehmen, bis es zwischen den Durchlässen Richtung Regnitz abfließt.cis