Eistiger stoppen ihre Pleitenserie

Abwehrrecke Michel Periard der Mann des Abends beim 1:0 gegen die Frankfurt Lions. Nach vier Niederlagen gelingt Nürnberg wieder einen Heimsieg. Cassivi hält die Punkte fest.
Endlich mal wieder einen Heimsieg ihrer Ice Tigers, das hatten sich die Anhänger für die Dienstag-Partie gegen die Frankfurt Lions erhofft. War’s doch zuletzt am 19. Dezember letzten Jahres, als im Tiger-Käfig ein 5:1 gegen Iserlohn gefeiert wurde. Eine Eisgala wurde es auch gestern nicht, aber der Fan-Wunsch wurde erfüllt. Denkbar knapp und mit Glück, aber letztlich verdient mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) setzten sich die Nürnberger Kufencracks vor nur 2972 Zuschauern dank des frühen Treffers von Michel Periard gegen den Playoff-Kandidaten vom Main durch. In der Tabelle rangieren die Eistiger jetzt auf Platz acht (65 Punkte, 114:104 Tore).
Mit glanzvollen Auftritten haben die wirtschaftlich angeschlagenen Eistiger ihr Publikum in dieser Saison nur sehr selten beglückt. Auswärts hui und vier Mal in Folge erfolgreich, zu Hause aber richtig pfui und vier Spiele in Serie nur ein braver Punktelieferant – so die Nürnberger Bilanz der letzten drei Wochen.
Kein Wunder also, dass die fränkischen Eistiger vor dem Auftakt zum Heim-Tripple gegen die hessischen Löwen (am Freitag kommen die Kassel Huskies und sonntags geht’s gegen die Düsseldorfer Metro Stars) mächtig Bammel hatten. Auch vor den enttäuschten eigenen Fans. Und entsprechend nervös kamen die Noris-Cracks aus der Kabine – und in der 5. Minute wäre es beinahe passiert. Löwe Pat Kavanagh hatte die Gäste-Führung auf dem Schläger, doch Nürnbergs kanadischer Pfostenmann Frederic Cassivi verhinderte mit einer Glanztat den Frankfurter Torjubel.
Nürnberger Manko: Die Führung nicht ausgebaut
Für die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann war das der Weckruf. Jetzt ging es plötzlich verstärkt in die andere Richtung, die Hausherren mit Oberwasser und guten Chancen. Und sogar das bislang eher dürftige Überzahlspiel klappte endlich, als Christoph Gawlik auf der Strafbank brummte. Shawn Carter und Scott King leisteten die sehenswerte Vorarbeit, und Abwehrrecke Michel Periard traf mit Wucht zum 1:0 (9.).
Auch der zweite Durchgang ging an die Brockmänner, die bis auf die letzten beiden Drittelminuten das optisch überlegene und bessere Team waren. Das Nürnberger Manko jedoch: Weder Cole Jarrett (31.), noch David Cespiva (33.), Martin Ancicka (37.) oder Brad Leeb (39.) konnten Lions-Keeper Ian Gordon überwinden respektive den Vorsprung ausbauen. Was die Gäste kurz vor dem zweiten Pausentee in Gestalt von Jeff Heerema und John Slaney bei personeller Überzahl beinahe noch bestraft hätten. Im Schlussakt durfte also gezittert werden, denn der Nürnberger Angriffsschwung war vorbei. Zum Glück zeigte sich Cassivi von seiner Schokoladenseite – er hielt die Lions-Stürmer in Schach und den Sieg fest.
Am Rande der Tiger-Bande: Für den Rest der Saison wurde Andreas Beyer (21) vom Bayernligisten Höchstadt mit einer Förderlizenz ausgestattet und als dritter Torhüter verpflichtet. Michael Rupp