Eistiger lassen es gegen Huskies krachen
NÜRNBERG - Kassel chancenlos - Nürnberger Kufen-Cracks feiern 7:2-Schützenfest. Playoffs sind wieder machbar. Am Sonntag kommen die DEG Metro Stars
Totgesagte leben offenbar doch länger. Frag’ nach bei den Nürnberger Kufen-Cracks. Neben der wirtschaftlichen Schieflage kam es zuletzt auch sportlich knüppelhart. Nach ihrer Heim-Pleitenserie (vier Niederlagen) hatte man ihnen kaum Chancen auf die direkte Playoff-Qualifikation zugestanden. Doch die Ice Tigers sind wieder gut im Punkte-Geschäft. Vier Auswärtssiege in Folge wurden eingefahren, und am Dienstag folgte auch zu Hause mit dem 1:0 gegen Frankfurt die Trendwende. Die am Freitag vor den Augen von Bundestrainer Uwe Krupp ihre Fortsetzung fand – mit 7:2 (3:1, 3:0, 1:1) putzten die Noris-Cracks die Huskies aus Kassel vom Eis und verbesserten sich auf Tabellenplatz sieben. Nächster Beweistermin, nächstes Heimspiel: Sonntag (14.30 Uhr) gegen die DEG Metro Stars.
Die Partie gegen Kassel begann jedoch mit einem Paukenschlag, der den Tigern und ihren 3298 Anhängern erst einmal aufs Gemüt schlug. Exakt zwei Minuten und 58 Sekunden waren die Akteure auf dem Eis, als Martin Bartek die Huskies mit 1:0 in Führung schoss. Nürnberg überrascht, aber keineswegs geschockt. Ganz im Gegenteil. Einmal kräftig schütteln, dann übernahmen die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann wieder das Kommando. Es wurde mit Macht Richtung Kasseler Tor gestürmt, und die Tiger-Meute nahm konsequent die gegnerische Schwachstelle in Gestalt von Keeper Sebastian Staudt unter Beschuss. Kam der 19-jährige doch unverhofft zu seinem ersten DEL-Einsatz, nachdem Stammtorhüter Adam Hauser aufgrund einer Matchstrafe gesperrt fehlte.
Klare Führung bereits nach einem Drittel
Die Konsequenz des Nürnberger Dauerfeuers: drei tolle Treffer in den ersten 20 Minuten. Den Anfang machte Greg Leeb, der den Abpraller von Bruder Brads Gewaltschuss zum 1:1 nutzte (5.). Am Ausgleich beteiligt auch Abwehrrecke Michel Periard, der den Brockmännern am Dienstag beim 1:0-Sieg gegen Frankfurt mit seinem Tor die Punkte beschert hatte. Weiter ging’s bei personeller Überzahl mit dem 2:1 von Florian Keller (8.), und Sekunden vor dem ersten Pausentee legte Adrian Grygiel das 3:1 nach (20.). Damit war Kassel noch gut bedient, denn Cole Jarrett und Petr Fical ließen ihre „Hundertprozentigen“ ungenutzt, und David Cespiva stand der Pfosten im Weg (18.).
Die ersten Minuten im zweiten Akt gingen es die Eistiger ruhiger an, doch ab der 28. Minute wurde wieder Dampf gemacht. Keller (4:1/30.), Periard ((5:1/33.) und Fical (6:1/35.) sorgten für eine komfortablen Vorsprung. Und Andre Savage setzte im letzten Drittel mit dem 7:1 nach (42.). Das dann auch die Huskies nochmal treffen durften – die Folge allzu großer Sorglosigkeit in der Tiger-Defensive gegen Ende. Aber Schwamm drüber, dass 2:7 von Philipp Schlager (47.) war letztlich ein zu verschmerzender Schönheitsfehler. Michael Rupp
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