Eishallen-Prozess: Freisprüche gefordert

Der Prozess um die Katstrophe von Bad Reichenhall geht in die entscheidende Phase. Die Verteidiger der drei angeklagten Ingenieure und Architekten übten in ihren Plädoyers vor dem Landgericht Traunstein scharfe Kritik am Vorgehen der Reichenhaller Stadtverwaltung
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Die Trümmer der Eissporthalle von Bad Reichenhall. Das Dach war am 3. Januar 2006 unter der Schneelast zusammengebrochen.
AP Die Trümmer der Eissporthalle von Bad Reichenhall. Das Dach war am 3. Januar 2006 unter der Schneelast zusammengebrochen.

BAD REICHENHALL/TRAUNSTEIN - Der Prozess um die Katstrophe von Bad Reichenhall geht in die entscheidende Phase. Die Verteidiger der drei angeklagten Ingenieure und Architekten übten in ihren Plädoyers vor dem Landgericht Traunstein scharfe Kritik am Vorgehen der Reichenhaller Stadtverwaltung

Im Prozess um den Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall haben die Verteidiger Freispruch für die drei angeklagten Ingenieure und Architekten gefordert.

Rechtsanwalt Harald Baumgärtl, dessen Mandant, ein 68-jähriger Bauingenieur, das riesige Hallendach Anfang der 70er Jahre konstruierte, betonte in seinem Plädoyer vor dem Traunsteiner Landgericht: „Der Einsturz wäre vermeidbar gewesen, wenn die Stadt pfleglicher und sorgsamer mit der Halle umgegangen wäre.“ Es sei „viel vertuscht und gemauschelt“ worden, es habe eine „eigenartige Freunderlwirtschaft“ geherrscht.

Der Münchner Rechtsanwalt Thomas Pfister, der einen Architekten vertritt, griff ebenfalls die Stadt massiv an: „Die Dokumentation des Versagens der Stadt beziehungsweise ihrer Bediensteten wird in die deutsche Strafjustizgeschichte eingehen.“

Das Dach der Eishalle war am 3. Januar 2006 unter der Schneelast zusammengebrochen. In den Trümmern starben drei Frauen und zwölf Kinder, darunter auch die Ehefrau von Robert Schromm. Er appellierte gestern an die Richter: „Schicken Sie die Angeklagten nach Hause.“

Ein Urteil wird frühestens nächste Woche erwartet.

kd

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