Eisbären retten zahnlose Tiger

2:3-Heimniederlage der Noris-Cracks gegen Krefeld, aber die Eiszeit geht weiter: Mittwoch erster Akt im Pre-Playoff in Mannheim  
Gerhard Schmid |
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Zehn Sekunden vor Schluss: Der Anschlussstreffer zum 2:3 von Fredrick Eriksson (rechts) in Mannheim kam zu spät.
fishing4 Zehn Sekunden vor Schluss: Der Anschlussstreffer zum 2:3 von Fredrick Eriksson (rechts) in Mannheim kam zu spät.

NÜRNBERG „Wir haben es immer noch selbst in der Hand“, hatten Nürnbergs Eis-Macher nach der freitäglichen 1:2-Niederlage nach Penalty-Schießen in Mannheim tapfer betont. Gemeint war die Playoff-Qualifikation durch das Pre-Playoffs genannte Hintertürtürchen. Nur: Zugepackt haben die Thomas Sabo Ice Tigers gestern im letzten Spiel der „normalen“ DEL-Runde freilich nicht.

 

"Alle zehn Mannschaften haben alle Möglichkeiten“


Ein Pünktchen hätten sie gegen Krefeld gebraucht, um aus eigener Kraft das Nachsitzen vor dem eigentlich Stechen zu erreichen. Stattdessen gab es aber ein 2:3 (0:1, 0:2, 2:0) vor 4970 tapfer bis zum Schluss-Sirene anfeuernden Fans. Und dennoch gab’s ein Happy End. Dank der Schützenhilfe der Berliner Eisbären, die Nürnbergs einzigen direkten Konkurrenten um Platz zehn, die Hamburg Freezers, 4:1 in die Schranken wiesen. Folge: Die Eiszeit in Nürnberg wird mindestens um eine Woche verlängert. Und mit zwei Siegen gegen die siebtplatzierten Mannheimer könnten die Noris-Cracks doch noch ins finale Stechen um den Titel eingreifen.
„Ich bin zwar kein Statistiker“, meinte Trainer Andreas Brockmann gestern, „aber meines Wissens hat Nürnberg bisher noch keine Playoff-Runde gegen Mannheim gewonnen. Jetzt probieren wir es halt mal in den Pre-Playoffs. Der bisherige Saisonverlauf hat ja gezeigt, dass jeder jeden schlagen kann. Alle zehn Mannschaften, die jetzt noch dabei sind, haben alle Möglichkeiten.“
Apropos Möglichkeiten. Davon hatten Brockmanns Eis-Männer gegen Krefeld wahrlich nicht zu knapp. Doch die Ausbeute war kärglich. Einmal von den Tigern auf Betriebstemperatur geschossen, spuckte Krefelds famoser Torhüter Scott Langkow den Leebs, Chouinards, Baydas und Aabs immer wieder in die Suppe. Auch bei Nürnberger Überzahlsituationen – und davon hatten die Brockmänner nicht gerade wenig – schaute Nürnbergs Abteilung Attacke in schöner Regelmäßigkeit in die Röhre.

 

"Statt mit Raffinesse haben wir’s halt oft mit der Brechstange probiert"


„Wie schon am Freitag in Mannheim wollten wir unbedingt gewinnen, hatten auch reichlich Chancen“, resümierte Brockmann leicht resignativ. „Aber uns hat der Killerinstinkt gefehlt, aber bisweilen halt auch das nötige Quäntchen Glück. Statt mit Raffinesse haben wir’s halt oft mit der Brechstange probiert.“ Zur Ehrenrettung der zahnlosen Tiger sei aber gesagt, dass Krefeld nicht von ungefähr „die zweitwenigsten Gegentore kassiert hat, das beste Penaltykilling-Team der Liga ist und einen sehr guten Torhüter Keeper hat.“
Der ließ sich von Björn Barta (42.) und Adrian Grygiel (51.) erst überwinden, als seine Pinguine bereits (fast) sicher 3:0 in Führung lagen. Zweimal bei seltener Nürnberger Unterzahl, zweimal nach abgefälschten Schüssen durch Daniel Pietta (4.) und Duncan Milroy (29.) und schließlich durch Andreas Driendl, als Nürnbergs Verteidiger Fredrik Eriksson gerade von der Strafbank zurückkam (36.).

 

"Jetzt ist wieder alles drin"


Schon am Mittwoch (19.30 Uhr) geht’s jetzt in Mannheim weiter, bis dahin ist Business as usual im Tiger-Käfig angesagt, „ganz normal im Rhythmus bleiben“, sagt der Trainer. Eine Rhythmus-Störung wäre freilich durchaus wünschenswert, haben die Nürnberger Eishockey-Profis doch ihre letzten vier Spiele allesamt verloren. „Jetzt ist wieder alles drin“, glaubt Brockmann. Am vergangenen Freitag in Mannheim war’s beim Penalty-Krimi auch schon eine reine Nervensache – und nur ganz knapp.

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