Einzelhändler wollen gemeinsam kämpfen!

Zwei junge Nürnberger Geschäftsleute beschreiten neue Wege mit alten Werten
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Schmuck-Kunst im Bilder-Laden: Carola Paul und Ralph Neumann beim ersten Nürnberger Einzelhändler-Treff.
Berny Meyer Schmuck-Kunst im Bilder-Laden: Carola Paul und Ralph Neumann beim ersten Nürnberger Einzelhändler-Treff.

NÜRNBERG Die goldenen Zeiten des Einzelhandels scheinen auch in Nürnberg seit Mitte der Neunziger Jahre vorbei zu sein. Große Handelsketten und vor allem der Online-Vertrieb bedrohen die Existenz von klassischen, kleinen inhabergeführten Geschäften. Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen. Doch eine neue Generation von Nürnberger Einzelhändlern sieht überhaupt kein Problem, sich mitzudrehen: „Alte Werte auf neuen Wegen” könnte das Motto heißen, unter dem Ralph Neumann (32) und Carola Paul (30) ihre Geschäfte neu erblühen lassen.


Am Samstag war im Bilder Bingold in der Färberstraße – in der sechsten Generation von Ralph Neumann und seinem Bruder geführt – Startschuss für eine neue Veranstaltungsreihe: den Nürnberger Einzelhändlertreff. „Wir wollen uns austauschen und Synergien ausloten”, erläutert Neumann. Und das nicht nur in der Theorie: Schmuckdesignerin Sonja Tille gab im Bilderladen Kostproben ihres Könnens. Juwelierin Carola Paul stellte in einer Vitrine Preziosen aus.


„Man muss sich vernetzen, um zu bestehen”, erläutert Neumann den gemeinsamen Ansatz. „Früher konntest du sicher sein, dass die Kunden zu dir kommen. Heute musst du die Kunden abholen”. Sprich: auch da von den eigenen Leistungen überzeugen, wo sie es gar nicht erwarten.
Denn der klassische Einzelhandel hat gegenüber großen Ketten und dem anonymen Online-Business einige unschlagbare Vorteile: Werte! „Tradition, Service, Qualität, Kundenorientierung” zählt Carola Paul auf. „Damit sind wir groß geworden.” Doch heute sind diese Eigenschaften keine Selbstverständlichkeit mehr. Wohl aber für sie und Neumann: „Wenn es sein muss, liefere ich einen Rahmen kostenlos nach Höchstadt und hole ihn bei Nichtgefallen wieder ab.” Damit verdient Neumann natürlich kaum Geld. Aber er schafft etwas, das in Zeiten von „Geiz ist geil” selten ist: Vertrauen, das sich herumspricht – und sich langfristig auszahlt.

Steffen Windschall

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