Einsturzgefahr: Nürnberg bekommt Kirche ohne Dach

Die Sanierung der Kreuzkirche in Schweinau wäre zu teuer – Sie soll künftig Raum für Gottesdienste mit Tieren und Freiluft-Konzerte bieten
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Die einsturzgefährdete Kreuzkirche im Nürnberger Stadtteil Schweinau
B. Meyer 2 Die einsturzgefährdete Kreuzkirche im Nürnberger Stadtteil Schweinau
Seit Dezember 2007 ist die Kirche geschlossen.
B. Meyer 2 Seit Dezember 2007 ist die Kirche geschlossen.

Die Sanierung der Kreuzkirche in Schweinau wäre zu teuer – Sie soll künftig Raum für Gottesdienste mit Tieren und Freiluft-Konzerte bieten

NÜRNBERG Die einsturzgefährdete Kreuzkirche in Nürnberg-Schweinau soll zu einer „Open Air-Kirche“ umgebaut werden. Die Pläne von Kirchenvorstand und Kirchenbauamt sehen vor, das marode Dach der Kirche abzutragen und sie künftig für Freiluft-Gottesdienste und andere Veranstaltungen zu nutzen. „Eine Sanierung ist zu teuer, deshalb machen wir aus der Not eine Tugend“, sagte Dekan Dirk Wessel. In der Kirche aus den 1960er Jahren sind die gleichen Träger wie in der eingestürzten Eishalle von Bad Reichenhall verbaut. Die Kirche ist deshalb seit Dezember 2007 wegen Einsturzgefahr gesperrt (AZ berichtete).

Der Umbau der sechseckigen Backsteinkirche eröffnet der Gemeinde einzigartige Nutzungsmöglichkeiten. „Wir können etwa einen St. Martins-Gottesdienst mit Pferd veranstalten oder Open Air-Konzerte“, so Wessel. Jedoch müsse der spirituelle Raum der Kirche unbedingt gewahrt werden. Eine Orgel wird es in der Kirche ohne Dach künftig wohl nicht mehr geben. Zentrale Elemente wie der Kirchturm, der Altar oder das Taufbecken müssten bei der Umgestaltung aber unbedingt erhalten bleiben, so der Pfarrer.

Bachlauf innerhalb der Kirchenmauern?

Vorstellbar sind für Wessel begrünte Wände oder ein Bachlauf innerhalb der Kirchenmauern. So werde die „Parkkirche am Jakobsweg“, wie Wessel das Gotteshaus schon intern nennt, auch über die Grenzen Schweinaus hinaus zu einem Höhepunkt in der Nürnberger Kirchenlandschaft. Derzeit werden Ideen gesammelt. Über genaue Pläne ist noch nicht entschieden. In seiner bisherigen Form war das Gotteshaus von Architekt Olaf Andreas Gulbransson (1916-1961) geplant worden, der auf dem Heimweg von einer Baubesprechung in der Kreuzkirche 1961 tödlich verunglückte.

Er gehört zu den bedeutendsten Architekten des protestantischen Kirchenbaus in der deutschen Nachkriegszeit und plante Kirchen in Augsburg, Kelheim und Würzburg. Bis März 2009 soll in einem Architektenwettbewerb ein Konzept für die Umgestaltung gefunden werden. Gulbranssons Witwe Inger Gulbransson will bei der Auswahl des besten Freiluft-Vorschlags in der Jury sitzen. Inga Pflug

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