Einmal volltanken, bitte

  Der Sprit-Tourismus an der österreichischen Grenze boomt angesichts der ständig steigenden Benzinpreise in Deutschland. Bis zu 15 Cent pro Liter können Autofahrer sparen  
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Der Sprit-Tourismus an der österreichischen Grenze boomt angesichts der ständig steigenden Benzinpreise in Deutschland. Bis zu 15 Cent pro Liter können Autofahrer sparen

Hörbranz - Die Autoschlangen an der Tankstelle im österreichischen Hörbranz reichen fast bis auf die Straße. Am Nachmittag schieben sich 20 Kleinwagen, Kombis und Wohnmobile langsam vor. Angesichts der steigenden Spritpreise in Deutschland boomt der Benzintourismus hinter der Grenze bei Lindau.

„Pro Liter Super spare ich um die 14 Cent. Da wäre ich ja verrückt, wenn ich das nicht nutzen würde“, sagt Wolfgang Schöning. Der 64-Jährige füllt sein Auto regelmäßig in Hörbranz mit Kraftstoff auf. In seiner deutschen Heimat haben die Spritpreise ein Rekordhoch von 1,71 Euro beim Super-Benzin erreicht, an der freien Tankstelle in Vorarlberg liegen sie bei 1,56 Euro pro Liter.

Auch Nadine Neuhof aus Friedrichshafen ist extra zum tanken ins Nachbarland gefahren. Nachdem sie ihren Kleinwagen mit Kraftstoff versorgt hat, holt sie aus dem Kofferraum einen Kanister. „Ich bin Pendlerin und fahre jeden Tag 40 Kilometer ins Büro“, sagt die 28-Jährige fast entschuldigend.

An Zapfsäule 3 hält auch Hermann Dotzlav aus Ravensburg den Tankrüssel in einen Reservekanister. „Ich bekenne mich zum Hamsterkauf“, sagt der 47-Jährige. „Wenn es erlaubt wäre, würde ich noch mindestens zwei weitere Behältnisse füllen.“

Der ADAC mahnt die Autofahrer zur Besonnenheit

Doch mehr als 20 Liter dürfen nicht über die Grenze gebracht werden – aus steuerlichen und sicherheitstechnischen Gründen.

„Früher habe ich solche Leute verdammt“, ruft eine ältere Frau, die gerade mit dem Portemonnaie in der Hand vom zahlen kommt. „Da hatte ich selbst noch eine Tankstelle auf deutscher Seite und habe um die Kunden gekämpft. Heute komme ich selbst her.“

Der ADAC rät indessen zu Besonnenheit beim Tanktourismus. Die Faustregel des Automobilclubs lautet: Tanken in mehr als 30 Kilometern Entfernung lohnt sich nicht.

 

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