Eine Wohnung nur für die Drogen-Plantage
Sein grüner Daumen brachte ihm drei Jahre drei Monate Haft ein: Student Andreas A. (25) hatte in Gräfenberg im großen Stil Cannabis gezüchtet.
NÜRNBERG Ganz schön tüchtig: Vom Baumarkt–Verkäufer arbeitete sich Andreas A. (25) zum Studenten der Betriebswirtschaft hoch. Genauso effizient zog der Sohn aus gutem Haus mit einem Kumpel den Marihuana-Anbau in einer extra angemieteten Wohnung auf. Bis der florierende Betrieb aufflog – der Vermieter hatte wegen des „strengen Geruchs“ die Polizei gerufen.
Gestern gestand der angeklagte Student (Verteidiger Ulrich Gummel) am Nürnberger Landgericht, dass er mit Max M. (23) die Cannabis-Plantage betrieben hatte. Dafür hatten sie die 40 Quadratmeter-Wohnung in Gräfenberg mit Speziallampen ausgestattet und Wände und Böden mit Plastikplanen abgedeckt.
Der Monteur Max M. (23) zog die Pflänzchen in Kokos-Substrat auf. Den Samen hatten sie extra in Holland gekauft (400 Euro für 70 Körner). Weiter vermehrt erbrachten insgesamt 900 Pflanzen in in zwei Jahren über 4,3 Kilogramm Marihuana.
Der Wirkstoffgehalt von fünf Prozent kam zwar nicht an die Holland-Ware (bis 20 Prozent) heran. Manche Ernte sei gar „Mist“ gewesen, aber dennoch verkauft worden. „Ich hab’ mit dem Anbau meinen Eigenverbrauch von 40 Gramm Marihuana im Monat gedeckt“, behauptete Andreas A., der das Zeug verkaufte. Rund 1000 Euro gingen bei 6 Euro/Gramm im Monat ein. „Er hat doch gar nicht mehr gekifft“, sagte Ex-Kumpel Max M. Andreas A. erhielt drei Jahre drei Monate Haft. cis
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