Eine Chance für drogenabhängige Frauen

Ein Second-Hand-Shop, der Süchtigen eine neue Perspektive geben soll: Sozialreferent Reiner Prölß bei der Eröffnung von „Liliths Laden“ in der Jakobstraße.
NÜRNBERG Lilith ist die Symbolfigur der Emanzipation. Ihr Mythos steht für die Selbständigkeit der Frau. In „Liliths Laden“ in der Jakobstraße 21 (Lorenzer Altstadt, Tel. 0911/ 2446777) bekommen drogenabhängige Frauen die Chance, überhaupt ein Selbstbewusstsein zu entwickeln. In dem caritativen Second-Hand-Fachgeschäft für Damenkleidung sollen die Süchtigen wieder neue Perspektiven in Beruf und Privatleben finden.
In fünf Jahren will man unabhängig von Fördermitteln sein
Die Frauen in dem Beschäftigungsprojekt bereiten unter fachlicher Anleitung gespendete Markenkleidung auf. Sie waschen, nähen und bügeln die einzelnen Stücke und bieten sie zum Kauf an. Der Second-Hand-Laden hat sowohl Arbeits- als auch Praktikumsplätze. Außerdem bietet er Trainings- und Qualifizierungsmöglichkeiten für langzeitarbeitslose Frauen, die dabei sind, ihre Drogenabhängigkeit zu bewältigen – oder es bereits geschafft haben. Auf dem regulären Arbeitsmarkt hätten die meisten keine Chance.
Das Projekt „Liliths Laden zieht an“ wird unter anderem aus den Mitteln des Bund-Länderprogramms „Soziale Stadt Altstadt-Süd“ gefördert. Der Trägerverein Lilith verfolgt aber das Ziel, in fünf Jahren autonom und unabhängig von Fördermitteln zu werden. Reiner Prölß, Referent für Jugend, Familie und Soziales bei der Stadt, betonte in seiner Eröffnungsrede: „Besonders für Menschen, die persönliche Probleme haben oder hatten, ist Beschäftigung der entscheidende Schlüssel, um selbstbestimmt und aus eigener Kraft den Weg aus Armut und Sucht zu gehen. au