"Ein Wunder": Familie aus München bekommt vermisste Katze zurück

Audio von Carbonatix
Für Kai Pietzner und seine Familie ist es ein kleines Wunder: Ihr Kater Felix ist wieder aufgetaucht. Im Oktober letzten Jahres war der heute vierjährige Stubentiger über den Balkon der Wohnung in Waldtrudering ausgebüxt und verschwunden.
Nun, zehn Monate später, ist der Ausreißer im Tierheim Benk im 130 Kilometer entfernten Pfarrkirchen abgegeben worden. Dort wurde der Chip des Tieres ausgelesen und Familie Pietzner verständigt.
Kater Felix, ein Straßenkater aus Mykonos, kam mit circa drei Monaten über eine griechische Auffangstation nach München zu Kai Pietzner. "Er hat sich super verstanden mit unserer Tochter, die kurz darauf zur Welt kam“, erzählt Pietzner. "Man hatte das Gefühl, dass er auf sie aufpasst.“ In der Wohnung in Waldtrudering habe sich die Samtpfote eigentlich immer wohlgefühlt.
Sogar Spürhunde helfen dabei, Felix zu suchen
Doch eines Morgens im Oktober, gegen fünf Uhr, habe Pietzner wie jeden Tag die Balkontür geöffnet, dann sei der Kater einfach abgehauen. "Wir haben überall Zettel aufgehängt, ihn gesucht, mit Nachbarn, sogar Spürhunde wurden eingesetzt.“ Die Suche sei "hochdramatisch“ gewesen. "Es war ein großer Verlust für uns und traurig.“

Immer wieder hätten sich Menschen gemeldet, die Felix vermeintlich gesehen hätten, etwa in Laim. Jeden Abend sei Pietzner deshalb dorthin gefahren, habe mit Brekkies-Katzenfuttertüten geraschelt, um das Haustier anzulocken. "Toll war, dass mir auch immer wieder Leute bei der Suche geholfen haben.“ Doch der kleine Felix blieb unauffindbar.
In der Zwischenzeit kaufte sich die Familie einen weiteren Kater namens Philli. "Es war uns wichtig, dass unsere Tochter mit einem Haustier aufwächst.“
Plötzlich meldet sich das Heimtierregister Tasso
Vergangene Woche kam dann plötzlich eine Meldung von Tasso, einem Heimtierregister, dass Kater Felix im Tierheim Benk in Pfarrkirchen gefunden worden sei. "Wir konnten es gar nicht glauben und haben sofort dort angerufen.“
Kurze Zeit später saß Kai Pietzner mit seiner Tochter im Auto. "130 Kilometer, 1,5 Stunden Fahrtzeit und einen kurzen Augenblick später saß Felix dann tatsächlich neben mir in seiner Katzenbox auf dem Beifahrersitz.“ Es sei ein wunderschöner, unbeschreiblicher Moment gewesen.
Gerade in unseren heutigen Zeiten darf und soll man wieder an Wunder glauben.
Laut Tierheim war der Kater von einer anderen Familie in den letzten Monaten gefüttert worden. Weil er zunehmend dicker wurde, habe diese gedacht, dass Kater Felix eine Katze und trächtig sei. Deshalb habe sie ihn ins Tierheim gebracht.
Ein Rätsel: Wie kam Felix nach Pfarrkirchen?
Doch was hat Felix zuvor erlebt, während seiner Abwesenheit? Ist er die Strecke nach Pfarrkirchen selbst gelaufen? Wie hat die Hauskatze das überlebt? Keiner wisse es. Für Pietzner selbst sei auch die Frage entscheidender, wieso er Felix nach so langer Zeit wieder in den Arm nehmen kann. Es sei ein Wunder.

Zurück zu Hause habe sich der Stubentiger sofort wohlgefühlt und seine Verstecke wiedergefunden. "Er und der andere Kater haben sich anfangs zwar schon beäugt und angefaucht, aber mittlerweile spielen sie sogar miteinander“, freut sich der Besitzer. "Es ist einfach schön.“
Glücklicher Besitzer: "Das i-Tüpfelchen, ein perfektes Familienglück"
Pietzner erzählt, dass seine Frau kürzlich einen Sohn zur Welt gebracht hat. "Dass jetzt auch noch der verlorene Kater nach Hause gekommen ist, das ist wirklich das i-Tüpfelchen, ein perfektes Familienglück.“
In einer Zeit, in der es so viele negative Nachrichten auf der Welt gebe, sei das etwas Positives, sagt Pietzner.
Deshalb habe er die Geschichte teilen wollen. "Ich glaube an Gott und damit auch an Wunder.“ Seine Botschaft laute: "Gerade in unseren heutigen Zeiten darf und soll man wieder an Wunder glauben.“