Ein Vater flippt aus: Schläge für Tochter (14)

Das Mädchen hatte ihn nachts am Telefon provoziert, er wütete anschließend "wie ein wilder Stier" – Prozess am Nürnberger Amtsgericht

NÜRNBERG Einige saftige Watschn auf die Wangen seiner aufsässigen 14-jährigen Tochter kamen einen Nürnberger teuer zu stehen. „Sie hat mich bis aufs Blut gereizt“, erklärte der Metallarbeiter Ahmed G. (38, Name geändert) am Nürnberger Amtsgericht.

Der nicht vorbestrafte Angeklagte (Verteidiger Michael Zahareas) hatte schon länger mit dem hübschen Mädchen Probleme, weil er die Familie wegen einer jüngeren Frau vor über einem Jahr verließ.

Die 14-Jährige beschimpfte ihn heftig

Und so rief die Tochter den Vater eines Abends gegen 23 Uhr an, bat ihn: „Fahr mich in die Disco.“ Ahmed. G. lehnte brüsk ab. Ob er Besseres vorhabe mit seiner „Prostituierte und Schlampe“, fragte ihn die 14-Jährige, beschimpfte ihn mit unflätigen Ausdrücken.

Da platzte Ahmed G. der Kragen. Er setzte sich ins Auto, fuhr mit Karacho hinüber in die Südstadt zur ehemals ehelichen Wohnung. Als niemand öffnete (die Noch-Gattin war nicht daheim), trat er die Türe ein, ohrfeigte seine Tochter und hieb ihr die Faust auf den Kopf. Eine Freundin, die in der Wohnung war, bezeugte es kurz danach bei der Polizei. Da sah man noch die Fingerabdrücke auf den Wangen.

Sie gab zu: Ich wollte provozieren.

Der Vater hat sich bei der Tochter längst entschuldigt, sie selbst gab vor Gericht zu, dass sie ihn damals „provozieren wollte“. Dass 14-jährige Töchter nerven, konnte Richter Bernd Kirchhof nachvollziehen. Nicht jedoch „den Amoklauf des Vaters, der sich wie ein brüllender Stier aufgeführt hat“. Deshalb 15 Monate Bewährungsstrafe und 2500 Euro Buße wegen Körperverletzung.

Ein Nachspiel gab es noch auf dem Gang. Da wurde die neue Freundin von Ahmed G. von seiner Ex und seiner Tochter beleidigt und getreten. cis