Ein Liebeskranker vor Gericht

Notorischer Stalker kommt auf Bewährung frei. Sein Opfer hat jetzt Angst
NÜRNBERG Über ein Jahr terrorisierte Günter P. (53) seine Bekannte Daniela S. (51)! Er klebte an ihr wie ein Schatten, klingelte Sturm an der Tür, schickte permanent SMS, rief hunderte Male an. Er verfolgte sie in die Arbeit und brachte sogar ihr Leben in Gefahr. Am Donnerstag musste sich Günter P. dafür vor dem Landgericht Nürnberg verantworten.
Er wollte unbedingt eine Beziehung – Daniela aber nicht. Vor rund zwei Jahren setzte der Albtraum der 51-Jährigen ein. Irre, mit welchen Methoden der Liebeskranke die verheiratete Frau in seine Arme zwingen wollte: Günter P. schloss Zeitungsabos und Bankkredite auf ihren Namen ab, setzte Anzeigen in die Zeitung, beglich über ihr Konto Rechnungen, schickte Droh-SMS – auch an ihren Gatten: „Solltest du die Dani küssen oder vögeln, bist du tot.“
Der Stalker manipulierte sogar die Autoreifen
Günter P. schaffte es sogar, in Danielas Namen die Scheidung einzureichen. Der Gipfel des Wahnsinns: Der Stalker manipulierte die Autoreifen seiner „Angebeteten“.
„Ich habe große Angst davor, was passiert, wenn er rauskommt“, so sein Stalking-Opfer am Donnerstag vor Gericht.
Seit Dezember sitzt Günter P. in der Psychiatrie. Daniela war nicht sein erstes Opfer. Einer anderen Frau machte er sogar zehn Jahre das Leben zur Hölle! Scheinbar besteht Hoffnung auf Besserung: Jetzt kommt er auf Bewährung aus der Klinik. Er muss sich allerdings die nächsten vier Jahre weiter behandeln lassen – und jeden Kontakt zu Daniela unterlassen! mp