Eigler & Boakye: Solisten statt Kollektiv-Kicker?
Club-Trainer Oenning nimmt seine Angreifer in Schutz: „Stürmer sind halt manchmal eigensinnig“
NÜRNBERG Eigensinn ist bisweilen ihr Name, deshalb gab es für die Club-Stürmer Isaac Boakye und Christian Eigler nach dem 2:0 gegen Koblenz eine Ansprache von Trainer Michael Oenning. Mal übersah Boakye (acht Saisontore, sechs Vorlagen) besser postierte Mitspieler, mal Eigler (sechs Treffer, sieben Assists). Solisten statt Teamworker?
Oenning: "Isaac ist auf einem guten Weg"
„Das denke ich nicht. Wir sind beide Stürmer, die das Tor suchen. Isaac versucht halt gern sofort zum Abschluss zu kommen und das ist ja auch okay so“, wollte Eigler das Thema „eigensinnige Stürmer“ vor dem Spiel in Oberhausen nicht unbedingt vertiefen.
„Isaac ist Isaac, aber er ist lernfähig und auf einem guten Weg“, nahm Michael Oenning seinen zweiten Angreifer in Schutz. „Boakye ist nicht so eigensinnig, wie man immer sagt, aber als Stürmer bist du es halt auch manchmal. Das ist Christian auch, sonst wäre er kein Stürmer.“
Dem widersprach Eigler: „Das sehe ich eigentlich nicht so. Ich habe auch schon sieben Tore vorbereitet. Ich sehe mich schon als Typ, der gerne mal abspielt. Solange wir gewinnen, ist das alles aber auch egal. Es ist normal, dass der eine den anderen mal übersieht, ganz normal ist auch, dass man sich dann ärgert. Sonst wäre es ja langweilig und danach ist es wieder vergessen.“
Eigler trifft nur daheim
Oenning sieht das Thema „sehr entspannt.“ Kann er auch, zumal ein anderer, nämlich „Phantom“ Marek Mintal, zuletzt munter traf – fünf Tore in zwei Heimspielen – und laut „Nürnberger Nachrichten“ als „bester Mittelfeldstürmer“ der Liga gilt.
Boakye dachte unterdessen schon weiter. „Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, dann sind wir oben voll dabei.“ Wohl wahr, und in Oberhausen ist Isaac wieder gefordert. Sechs seiner acht Tore erzielte er auswärts, Eigler traf nur daheim. M.H.
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