Ehemann erstochen
... aber die Frau (51) bleibt auf freiem Fuß: Notwehr! Nach der Attacke legte sie sich ins Bett. Als sie aufwachte, war ihr Mann bereits tot.
WILDFLECKEN In Notwehr hat eine Frau (51) im unterfränkischen Wildflecken ihren Mann erstochen. Zunächst erschien der Fall sehr mysteriös: Die Ehefrau hatte am Donnerstagmorgen um 4.30 Uhr einen Notarzt gerufen – sie habe ihren Mann im Wohnzimmer liegend gefunden. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Doch er übersah den Einstich im Oberkörper nicht und schaltete die Polizei ein.
Im Laufe der Vernehmung der Witwe ergab sich nun folgendes Bild: Der 54-Jährige und seine Ehefrau hatten – wie häufiger in der letzten Zeit – einen Streit.
Beide waren alkoholisiert. Im Verlauf der Auseinandersetzung wurde die Frau von ihrem Mann körperlich attackiert, was später auch ein Würzburger Gerichtsmediziner bestätigte. Um sich zu wehren, hatte die Frau zu einem Küchenmesser gegriffen. Einmal stach sie ihrem Mann damit in den Oberkörper.
Im Glauben, ihn lediglich abgewehrt, aber nicht lebensgefährlich verletzt zu haben, ging die Frau ins Bett. Ihr Mann, so erzählte sie der Kripo später, habe sich auf die Couch im Wohnzimmer gelegt. Gegen 4.30 Uhr wurde die Frau wach und ging ins Wohnzimmer. Dort entdeckte sie ihren Mann, der offensichtlich bereits tot war.
Vorläufig wurde die Frau festgenommen. Am Donnerstagabend entschied die Staatsanwaltschaft schließlich, sie auf freien Fuß zu setzen, da ein dringender Tatverdacht für eine vorsätzliches Tötungsdelikt derzeit nicht gegeben ist.
