Ehefrau erstochen: Mann (37) vor Gericht
Die Mutter von vier kleinen Kindern wollte sich scheiden lassen. Da dreht er durch!
BURKARDROTH Das Familiendrama von Burkardroth (Kreis Bad Kissingen) wird am Mittwoch vor dem Landgericht Schweinfurt aufgerollt. An Silvester 2009 soll ein Mann seine Ehefrau und Mutter von vier Kindern erstochen haben. Die Staatsanwalt wirft dem 37-Jährigen Mord vor. Als Motiv nennt die Anklagebehörde die Scheidungsabsicht der Frau. Der Angeklagte stellt die Tat dagegen als Unfall dar.
Ein Bekannter, vermutlich der Freund der 36-Jährigen, hatte kurz nach Mitternacht der Polizei, dass der Mann seine Frau erstochen habe und mit dem Auto unterwegs sei. Beamte fanden die Frau wenig später im Schlafzimmer. Sie war tot und hatte Verletzungen am Hals. Die vier minderjährigen Kinder bekamen die Bluttat nicht mit.
Die Polizei leitete noch in der Nacht eine Großfahndung ein. Der Gesuchte war inzwischen mit seinem Wagen auf der Autobahn A5 im Hochtaunuskreis ohne fremde Beteiligung gegen die Mittelleitplanke gekracht sei. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, die aber offenbar nicht von dem Unfall stammten. Im Wagen fanden die Beamten ein Messer, mit dem er sich die Verletzungen vermutlich selbst beigebracht hatte.
Die Obduktion der Leiche der 36-Jährigen ergab vier Tage später, dass das Opfer an einem Stich in den Hals gestorben war. Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil ist für den 24.September geplant. azn
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