Ehefrau aus rasender Eifersucht umgebracht
Stuckateur Toni N. (61) erstach seine Frau Hedy, weil sie fremd ging – Prozess um Totschlag beginnt.
NÜRNBERG Sie hat ihn belogen und hintergangen. Da rastete der Stuckateur in blinder Wut aus: Vier Mal rammte Toni N. (61) seiner Gattin Hedy (50) ein langes Küchenmesser in Brust und Bauch. Es steckte noch, als sie starb. Dann ging er zum Nachbarn und bat: „Ruf’ die Polizei. Ich habe meine Frau umgebracht.“ Wegen Totschlags steht der Mann jetzt vor dem Nürnberger Schwurgericht.
Was hatte den bislang unbescholtenen Bürger am 8. Februar 2009, kurz vor Mitternacht, zu der Bluttat in dem Mehrfamilienhaus in Stein getrieben? „Mein Mandant kann sich nicht mehr an konkrete Tatabläufe erinnern“, erklärte Verteidiger Iñigo Schmitt-Reinhardt der AZ. „Er hat sich danach ja selbst gestellt.“ Als Kripo-Beamte eintrafen, fanden sie den Killer neben der Toten am Bett sitzen.
Es war das Ende einer sechsjährigen Beziehung, die so harmonisch schien. Für die Speditionskauffrau Hedy N. war es die zweite Ehe. Sie hatte auch drei Kinder, die beim Vater geblieben waren. Doch irgendwann kriselte es auch zwischen dem neuen Liebespaar. Hedy N. verlor ihren Job, trank zu viel Alkohol – und begann ein Verhältnis mit einem Nachbarn. Der war anfangs noch gern gesehen bei ihrem ahnungslosen Mann. Schließlich half der Nebenbuhler auch beim Einrichten der Computeranlage.
Bis seine Frau über Nacht wegblieb, und sich dabei in Lügen verstrickte. Toni N. legte sich auf die Lauer. Er ertappte Hedy, wie sie sich am frühen Morgen ein paar Häuser weiter mit Küsschen von dem Nachbarn verabschiedete. Zig Mal soll sie auch am Tag mit ihm telefoniert haben, wie sich später herausstellte.
An jenem verhängnisvollen Sonntag wollte sich Toni N. mit seiner Frau aussprechen. Es ging auch um viel Geld, das sie dem Liebhaber zugesteckt haben soll. Das Ehepaar war da schon massiv betrunken – er hatte über zwei, sie drei Promille! Als sie sich im Kinderzimmer ins Bett legte, wollte er zu ihr unter die Decke – sie schubste ihn weg. Da holte er das Küchenmesser... cis