Ebermannstadt: Wer ermordete Rentnerin Lieselotte S.?
Ihre Freunde warteten vergeblich am Bahnhof. Die rüstige und lebenslustige Frau (68) lag tot in ihrem Haus.
EBERMANNSTADT Lieselotte S. (68) war für ihr Alter noch sehr rüstig: Die allein lebende Rentnerin aus Ebermannstadt (Kreis Forchheim) liebte schnelle Autos, engagierte sich aber auch rührend ehrenamtlich im Seniorenheim. Jetzt ist sie tot. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus – und richtete eine 20-köpfige Sonderkommission ein.
Für Freitagnachmittag hatte sich die umtriebige Seniorin mit Bekannten in München verabredet. Dort lebt auch ihre Tochter. Doch als der Zug am Hauptbahnhof ankam, stieg Lieselotte S. nicht aus. Auch an ihr Handy ging sie nicht. „Da sie sonst sehr zuverlässig und immer erreichbar war, meldeten die Bekannten die Frau gleich bei der Polizei in München als vermisst“, schildert Polizeisprecher Herbert Gröschel.
Die Beamten informierten sofort ihre fränkischen Kollegen. Die machten sich auf den Weg zur Doppelhaushälfte im Neubaugebiet Debert in Ebermannstadt. „Nachdem auf Läuten an der Haustüre niemand öffnete und im Haus das klingelnde Handy der Gesuchten zu hören war, öffneten die Einsatzkräfte die Haustüre“, erklärt Gröschel.
„Sie stand mitten im Leben – es ist unglaublich“
Dort lag Lieselotte S. – jede Hilfe kam zu spät. Einen natürlichen Tod schließen die Fahnder aus. Wie die 68-Jährige genau starb, darüber schweigen sie sich aus ermittlungstaktischen Gründen noch aus. Seit Samstagfrüh arbeitet die Soko auf Hochtouren, sicherte Spuren im Haus und im BMW Z3 der Toten und befragte Nachbarn. „Sie stand mitten im Leben – es ist unglaublich“, sagt eine Freundin traurig.
Für Hinweise hat die SoKo unter Telefon 0951/9129-178 eine eigene Hotline eingerichtet. Zeugen, die in im Wohngebiet Debert auffällige Beobachtungen gemacht haben, können sich dort melden. au