Duell der Gebeutelten: Tiger ahnungslos, Haie abgesoffen
Gerüchte um Nürnbergs Sportdirektor: Sykora nach Hamburg? Kölns Geschäftsführer Eichin nach Playoff-Aus: „Uns steht das Wasser bis zum Hals“
NÜRNBERG Kaum hatten die Nürnberger Eishockey-Profis nach dem verkorksten Zweitstart nach der Länderspielpause in Hannover (1:4) zu alter Auswärtsstärke zurückgefunden (4:1 in Mannheim), war es auch schon wieder vorbei mit der Tiger-Herrlichkeit auf fremdem Eis. Die Noris-Cracks legten zwar am Dienstagabend in Straubing 2:0 vor, schauten aber nach der Schluss-Sirene belämmert aus der Wäsche – 3:5.
Sykora fühlt sich in Weiherhof wohl
Die direkte Playoff-Qualifikation ist wieder ins Wanken geraten – und der Sportdirektor offenbar auch. Zwar würde Otto Sykora (44) auch in Zukunft liebend gern in der Noris seinem Tagwerk nachgehen, schließlich fühlt sich Nürnbergs Eishockey-Dauerbrenner samt Ehefrau Eva und den Töchtern Nicole und Franziska in Weiherhof pudelwohl. Aber die Ungewissheit, ob es bei den finanziell schwer angeschlagenen Tigers (Insolvenzverfahren) überhaupt weitergeht, hat bei der Konkurrenz personelle Begehrlichkeiten geweckt.
So will die „Hamburger Morgenpost“ erfahren haben, dass Sykora in der kommenden Saison Bob Leslie als Sportmanager beim DEL-Rivalen Freezers beerben wird – und Nürnbergs ehemaligen Trainer Benoit Laporte (momentan arbeitslos) gleich mitbringt. Was Sykora zwar als „Riesenkompliment“ betrachtet, aber laut den „Nürnberger Nachrichten“ einen entscheidenden Haken hat: „Es gab gar keinen Kontakt.“
Den vermisst Sykora auch von Seiten der im Hintergrund emsig an einem Rettungsboot zimmernden Investorengruppe um Bionorica-Chef Michael Popp vom Namenssponsor Sinupret, dem ehemaligen Ober-Tiger Harry Frey („Wir arbeiten leidenschaftlich daran, dass es weiter geht“) und InsoIvenz-Verwalter Volker Böhm. Sykora: „Vom Inhalt der Gespräche kriegen wir gar nichts mit.“
Köln steht das Wasser bis zum Hals
Entsprechend ahnungslos spulen die Tigers ihr Restprogramm herunter. Nach der Auswärtstrilogie morgen (19.30 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung) wieder mal daheim. Und auch beim Gegner Köln, der erstmals seit 28 Jahren die Playoffs verpasst hast, rumort es kräftig – sportlich und finanziell. „Uns steht das Wasser bis zum Hals“, sagt Haie-Geschäftsführer Thomas Eichin, einst Fußballprofi beim Club, angesichts fehlender Einnahmen gegenüber der Vorsaison von einer Million.gs
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