"Dubai-Beamter" aus der Bayerischen Staatskanzlei muss ins Gefängnis

Ein bayerischer Oberregierungsrat hat ein Doppelleben geführt und durch Betrug in Millionenhöhe sein Luxusleben finanziert. Jetzt hat das Landgericht Augsburg über den dubiosen Fall entschieden.
Alexander Spöri
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Daniel B. hat in der Staatskanzlei und im Bauministerium gearbeitet – doch einen Großteil der Zeit reiste er durch Luxusmetropolen auf der ganzen Welt.
Daniel B. hat in der Staatskanzlei und im Bauministerium gearbeitet – doch einen Großteil der Zeit reiste er durch Luxusmetropolen auf der ganzen Welt. © Screenshot Instagram/Daniel Boehm
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Ferrari, Dubai, Gold-Steaks bei Starkoch Salt Bae – so hat Oberregierungsrat Daniel B. (36) mit dem Geld seiner Opfer gefeiert. Doch jetzt ist Schluss mit dem Luxus: Das Landgericht Augsburg verurteilte den Ex-Mitarbeiter der Staatskanzlei am Donnerstag zu vier Jahren Freiheitsstrafe.

Die Wirtschaftsstrafkammer sah Betrug in elf Fällen als erwiesen an. Der Schaden: knapp eine Million Euro. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. "Es sind bestimmt mehrere Millionen", schätzt der Augsburger Geschädigten-Anwalt Michael Weiss.

Rechtsanwalt aus Augsburg: Mittlerweile mehr als elf Geschädigte

Weitere Betrugsfälle seien "nicht einmal Gegenstand der Anklage" gewesen. Es gebe "mittlerweile mehr als elf Geschädigte", darunter solche, "die nichts mit der Justiz zu schaffen haben wollten", sagt er im Gespräch mit der AZ.

B. hatte Opfern erzählt, er berate "Markus Söder persönlich zur Wahl", sie unter diesem Vorwand in dubiose Krypto-Geschäfte gelockt – und das Geld aber letztlich selbst eingesteckt. "Ohne medialen Druck wäre der Fall wohl unaufgeklärt geblieben", kritisiert Weiss.

Lesern Sie hier mehr zur Luxus-Parallelwelt von Daniel B. in Dubai.

Ein Geschädigter aus Augsburg, der eigenen Angaben zufolge etwa 100.000 Euro verlor, sagt der AZ resigniert: "Das Geld ist weg. Bei ihm ist nichts zu holen. Bei guter Führung ist er in zweieinhalb Jahren vielleicht schon wieder raus."

Kritik an Kontrollmechanismen der Staatskanzlei

Ähnlich sieht das auch Weiss: "Am Ende ist Daniel B. gut weggekommen", so Weiss. Er sieht auch ein "Versagen des Staatsapparats": "Wie kann man 5500 Euro verdienen und dauernd in Dubai und mit einem Ferrari unterwegs sein?"

B. sitzt bereits seit Februar in Untersuchungshaft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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