Drogen-Vorwürfe gegen CSU-Bürgermeister in Bayern

Eigentlich wollte die CSU in Neubiberg bei München am Wochenende eine Nominierungsveranstaltung vor der Kommunalwahl im kommenden Jahr abhalten. Warum daraus vorerst nichts wird.
von  dpa
Dem 37-Jährigen wird der Besitz von 0,2 Gramm Kokain vorgeworfen. (Symbolbild)
Dem 37-Jährigen wird der Besitz von 0,2 Gramm Kokain vorgeworfen. (Symbolbild) © Lino Mirgeler/dpa

Der Bürgermeister der Gemeinde Neubiberg bei München ist in der bayerischen Landeshauptstadt von der Polizei mit Drogen erwischt worden. Thomas Pardeller werde der Besitz von 0,2 Gramm Kokain vorgeworfen, teilte der CSU-Ortsverband mit. Eine für Samstag geplante Nominierungsveranstaltung werde deshalb verschoben. Zuerst hatte die "Bild" über den Vorfall berichtet.

CSU-Politiker Pardeller wurde in der Mitteilung auch selbst zitiert: "Die Staatsanwaltschaft hat zwar noch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Ich möchte aber nicht, dass die Nominierungsveranstaltung durch diese Sache belastet ist. Deshalb habe ich den Ortsvorstand gebeten, die morgige Versammlung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben."

Was die Polizei zu dem Fall sagt

Die Münchner Polizei teilte zu dem Vorfall lediglich mit, dass am frühen Morgen des 11. Oktober bei einem 37 Jahre alten Deutschen in München "eine geringe Menge eines weißen Pulvers gefunden" worden sei, "bei dem sich später herausstellte, dass es sich um ein unerlaubtes Betäubungsmittel handelte". 

Weil der Mann das Gefäß nicht habe hergeben wollen, hätten Polizisten den 37-Jährigen zu Boden gebracht, gefesselt und mit zu einer Dienststelle genommen. Er sei wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz angezeigt und wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

In wenigen Monaten stehen Wahlen an

Wie es in dem polizeilichen Verfahren weitergeht, sei noch offen, teilte die CSU Neubiberg nun mit. "Ich stehe für absolute Transparenz", wurde Pardeller von seinem Ortsverband zitiert. "Ich werde die Öffentlichkeit über den Verlauf der Sache informieren."

Für die örtliche CSU dürfte der Vorfall wenige Monate vor der Kommunalwahl in Bayern am 8. März 2026 zur Unzeit kommen. Der Ortsverband hatte Pardeller schon im Juni einstimmig als Kandidaten für eine Wiederwahl als Bürgermeister nominiert. Er führe die Gemeinde seit 2020 "mit Herzblut, Weitblick und Tatkraft", teilte der Ortsverband damals mit.

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