Dreijähriger Bub barfuß auf Nachtspaziergang

DACHAU - Auf einen dreijährigen, barfüßigen Buben ist ein Polizeibeamter beim nächtlichen Gassigehen mit seinem Diensthund aufmerksam geworden. Der Knirps war gegen 3.30 Uhr von zuhause ausgebüxst.
Der kleine Leander hatte Glück. In der Nacht zum Montag war der Dreijährige zu einem nächtlichen Spaziergang in Markt Indersdorf aufgebrochen. Ganz alleine tapste der blonde Knirps gegen 3.30 Uhr durch die Dunkelheit. Barfuß und im Schlafanzug. Dass sein kleines Abenteuer gut ausging, hat er wohl Peter Wolf zu verdanken – einem Diensthundeführer bei der Hundestaffel München. „Die Gefahr, dass der Bub überfahren wird, war schon gegeben“, erklärt Wolf. Doch der Polizist war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Eigentlich hat er gerade Urlaub. Nach einem ausgiebigen Ratsch mit einem Bekannten kam er spät nach Hause und wollte nur noch kurz mit seinem Schäferhund „Tasco“ Gassi gehen. „Auf einmal spitzte der Hund die Ohren.“ Peter Wolf registrierte die Regung seines treuen Begleiters sofort und sah: In 100 Metern Entfernung, gleich bei einer Straßenlaterne, huschte ein kleiner Schatten vorbei. Leander. Schnell brachte der Polizist seinen Hund ins Auto – er wollte den Buben nicht erschrecken. Dann sprach er das Kind an und verständigte die Polizeiinspektion in Dachau.
Der Papa suchte verzweifelt nach dem kleinen Leander
Als die Kollegen eintrafen, überließ Peter Wolf den kleinen Spaziergänger der eintreffenden Streife und ging heim. Doch der Abend war noch immer nicht vorbei. Gerade hatte der Polizist sich hingelegt, als er draußen eine Stimme hörte. Leanders Papa Wolfgang M. (45) irrte im Ort herum – auf der verzweifelten Suche nach seinem Nesthäkchen. Peter Wolf konnte ihm freilich genau sagen, wo sein Sprössling ist.
Gegen 2.30 Uhr an diesem Morgen war Leander ins Bett seiner Eltern gekommen. Als seine Eltern irgendwann aufwachten, war er nicht mehr da. Das Licht im Treppenhaus brannte. Die Haustür stand sperrangelweit offen. „Wir sind gleich rausgerannt und haben ihn gesucht“, erzählt seine Mutter Carmen M. (43). Da war Leander schon in der Obhut der Polizei und quietschfidel. Seine Mutter erzählt: „Er fand das Ganze lustig!“
Julia Lenders