Drei Gitarren für einen flirrenden Wüstenrock

Die Band Tamikrest vertont die Sehnsüchte junger Tuareg und spielt am Mittwoch in der Katharinenruine
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Rockrebellen aus der Sahara: Die junge Tuareg-Band Tamikrest spielt morgen Abend in der Katharinenruine.
Veranstalter Rockrebellen aus der Sahara: Die junge Tuareg-Band Tamikrest spielt morgen Abend in der Katharinenruine.

Nürnberg - Die Band Tamikrest vertont die Sehnsüchte junger Tuareg und spielt am Mittwoch in der Katharinenruine

Der hypnotische Rhythmus der drei E-Gitarren pulst durch das Lied „Tamiditine“, der Bass tanzt in merkwürdigen kleinen Variationen über die Melodie, fundiert sie, aber beschwert sie nicht. Darüber hört man Trommeln, einen klagenden Gesang in einer fremdartigen Sprache, manchmal singt ein Chor. Und dann ist da immer wieder so ein Freudentriller – und es ist dieser Triller, der einen sofort mitnimmt, in die Welt von Tamikrest. Tamikrest bedeutet auf Tamashek – der Sprache der Tuareg – Verbindung oder Bündnis. Die sieben Musiker, alle Anfang 20, aus Kidal, einem Wüstennest im Nordosten Malis, am Rand des Adrar n Ifoghas Gebirgsmassivs gelegen, haben sich 2006 zu einem Bündnis für die Rockmusik und den Blues zusammengetan – und spielen morgen in der Katharinenruine.

Nun ist Blues oder Rock von Tuareg gespielt nicht neu: Vor Tamikrest verwoben bereits Tinariwen ihre eigene Musik, ihre Legenden und Weisen mit westlichen Einflüssen wie Blues oder Reggae. Das war in den 80ern – und es geschah mit einem politischen Ziel. Tinariwen waren auch Kämpfer für die Unabhängigkeit der Tuareg. Darin ähneln sich Tamikrest und ihre Vorgänger – die Waffe von Tamikrest ist in einer globalisierten Welt die Musik. In ihren Liedern – von denen tatsächlich jedes einzelne in seiner kargen Schönheit die Weite und Magie der flirrenden Sahara heraufbeschwört – geht es um die Sehnsucht der Tuareg nach Freiheit und Selbstbestimmung.

Dass sich der politische Grundton nicht zu sehr aufs Gemüt legt, liegt in der wunderbar fremdartigen Intonierung und Spielweise der Gitarren, energisch und trotzdem verträumt. „Nothing you ever heard in your life“ steht auf der Tamikrest- Myspace-Seite. Stimmt. mm

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